Bibliographie/Quellen

Zur Übersicht

2063 Quellen in dieser Liste. Sie sehen die Quelle 149.

Bestendige Antwort wider die Lutherischen (VD16: W 3869)

Witzel, Georg (auf Titel)

Bestendige Ant=
wort wider der Luterischen
Theologen Bedencken /
welchs sie widers
Interim
geschrie=
ben /
GEOR. VICELII FACCHENSIS.
Gedruckt zu Cöln durch Johan Quentel /
im Mertz des Jars 1549.
Cum gratia & Priuilegio Imperiali
ad Quadriennium.

Druck

Erscheinungsort
Köln (auf Titel)
Drucker
Quentell, Johann (auf Titel)
Erscheinungsjahr
1549 (auf Titel)
Umfang und Format
57 Bl. 4°
VD 16-Nummer
W 3869
Bestandsnachweis HAB
J 732.4° Helmst. (3)
Edition
Edition: C&C 1, Nr. 17, S. 792-870
Digitalisat
Verknüpfung zu Volltextdigitalisat - Externes Angebot

Inhaltsbeschreibung

Kontroverse
Widerstand gegen das Augsburger Interim
Kommentar
Dieses im Jahre 1549 in Köln bei Quentel in Druck gegangene Traktat des aus Vacha i. d. Rhön stammenden Theologen Georg Witzel erweist sich als engagierte Verteidigungsschrift für das 1548 publizierte Augsburger Interim. Witzel – zunächst altgläubiger Priester – schloss sich 1523 der Reformation an, wechselte jedoch zu Beginn der 1530er Jahre unter dem Einfluss des Johannes Campanus erneut zur altgläubigen Kirche und führte während der 40er Jahre des 16. Jahrhunderts im deutschen Sprachraum ein Wanderdasein. In diese Lebensphase des Autors fällt die Publikation der „Beständigen Antwort“ von 1549. Grundsätzlich wird den Angehörigen der Wittenberger Reformation darin vorgeworfen, sie seien Spalter und Schismatiker, ihre Kirche sei eine Sekte, die sich weder mit den Zugeständnissen des Laienkelchs noch der Priesterehe zufrieden gäbe, sondern sich jeder Moderation durch ein allgemeines Konzil trotz anderslautender Beteuerungen entzöge. Das Interim dränge die Evangelischen weder zur Verleumdung noch zur Verfolgung des wahren Evangeliums, sondern leite sie vielmehr zu dessen Bekenntnis an. Den Anhängern der Wittenberger Reformation zufolge hätte von Christi Geburt an niemand außer Luther und seiner Sekte die Wahrheit erkennen können, worin sich deutlich zeige, dass man die rechtgläubige Lehre Christi von der sektiererischen Lehre Luthers unterscheiden müsse. Nun, nach ihrer militärischen Niederlage im Schmalkaldischen Krieg (1547), schrieen die Evangelischen nach Frieden, hätten zuvor jedoch keineswegs davor zurückgescheut, ihrerseits die altgläubigen Stände mit Krieg zu überziehen. Die „erkannte Wahrheit“, die nach Auskunft der Wittenberger nicht verleugnet werden dürfe, sei jedoch nicht die Wahrheit christlicher, katholischer Kirche, sondern die falsche evangelische Lehre. Es folgen detaillierte Widerlegungsversuche bezüglich der evangelischen Kritik an den theologischen Inhalten der Interimsartikel. Insbesondere greift Witzel die lutherische Rechtfertigungslehre scharf an. Gerechtigkeit allein aus dem Glauben sei keine wahre Gerechtigkeit; es müssten zwingend auch Werke der evangelischen Liebe daraus erwachsen. Die Lutherischen schlössen die Liebe samt der daraus folgenden guten Taten und Werke aus, denn Glaube ohne daraus folgende Liebestaten sei unnütz und vergeblich. Punkt für Punkt geht Witzel die altgläubige Sakramentslehre durch und versucht, die evangelische Kritik an Priesterweihe, Ehesakrament, Messe und Ölsalbung zu entkräften. Pointiert durchzieht folgender Standpunkt den gesamten Text Witzels: Die Evangelischen Wittenberger Provenienz deuten die religiösen Verhältnisse um, ihrer Auffassung zufolge sollten altgläubige Lehre und Gottesdienst nun als Abgötterei, die Lehre der lutherischen Sekte aber sollte als „rechtgläubig“ erachtet werden. Der gesamte Druck zeichnet sich durch scharfe Polemik und deutliche Ablehnung evangelischer Positionen aus.

Zitierhinweis

Bestendige Antwort wider die Lutherischen, in: Controversia et Confessio Digital. Herausgegeben von Irene Dingel. <https://www.controversia-et-confessio.de/id/f1d9b08e-9b41-4ea1-b1a9-a9b8db5ed30b>. (Zugriff am 19.04.2024)

Dieser Text steht unter einer CC BY 4.0 Lizenz.

Zur Übersicht