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Secunda pars homeliarum in epistolas dominicales (VD16: M 2037)

Major, Georg (auf Titel)

SECVNDA
PARS HOMELIA
RVM IN EPISTOLAS
dominicales, a Dominica tertia
post festum Epiphanias Do=
mini, usque ad festum
Paschae.
Autore
Georgio Maiore D.
WITTENBERGAE
Ex Officina Iohannis Lufft.
1556.

Druck

Erscheinungsort
Wittenberg (auf Titel)
Drucker
Lufft, Hans (auf Titel)
Erscheinungsjahr
1556 (auf Titel)
Kommentar Druck
Von Flacius in seiner "Bekentnus" erwähnt als erste Schrift, in der Major seine falsche Lehre vertreten habe.
Umfang und Format
214 Bl. 8°
VD 16-Nummer
M 2037
Bestandsnachweis HAB
C 661.8º Helmst. (2)
Weitere Exemplare
C 422a.8º Helmst. (3)
Digitalisat
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Widmung

Empfänger
Hans III. Ungnad von Weissenwolff Freiherr von Sonnegg (aus Text oder Kolophon)
Datum
29.5.1556
Umfang
)( 2r - (( 3r [10 Bl.]

Inhaltsbeschreibung

Kontroverse
Majoristischer Streit
Kommentar
In der Vorrede zu diesem zweiten Teil seiner Evangeliumsauslegung erinnert Major zunächst an die Zeit des Friedens und der Lehreinheit zwischen Luther und Melanchthon, um dann mit Matthias Flacius Illyricus den Mann zu benennen, der diese Friedenszeit mit seinen publizistischen Attacken gegen die Wittenberger Fakultät zerstört habe. So hätten Flacius und seine „Rotte“ den falschen Vorwurf gegen ihn erhoben, er lehre, dass der Mensch nicht allein durch den Glauben, sondern auch durch die guten Werke gerecht und selig werde. Seine Studenten, Kollegen und die ganze Wittenberger Gemeinde könnten das Gegenteil bezeugen. Er habe 1552 die Verteidigungsschrift „Auff des Ehrenwirdigen Herren Niclas von Ambsdorff schrifft“ (M 1996) lediglich darum veröffentlicht, um sich und seine Lehre zu verteidigen. Doch seien die Flacianer nach dieser Schrift über ihn hergefallen wie Wespen. Er weiß auch, dass er mit dem Verfassen dieser Vorrede wieder eine Flut von flacianischen Gegenschriften provoziert. Aber mittlerweile habe er sich an sie gewöhnt und sie störten ihn nicht mehr. Jesus selber gebe in Mt 5,17-20 ganz klar die göttliche Weisung über das Gesetz an: Es bleibe in seinem vollen Umfang auch für Christen bestehen. Joh 5,29 kündige ein Gericht nach den Werken an. Die Debatte, ob Werke dem Christen nötig seien, sei so unnütz, da die biblischen Weisungen eindeutig seien. Einige seiner Gegner behaupteten sogar, dass die guten Werke schädlich seien zur Seligkeit. Andere wollten das Gesetz nur im Rathaus dulden. Dagegen sei festzuhalten, dass das Gesetz Gottes heilig, gerecht und gut sei. Christus sei darum gestorben und auferstanden, damit die Christen in einem neuen Leben wandeln sollten. Sie seien nach Eph 2,10 von Gott zu guten Werken, zu denen er sie bereitet habe, dass sie darin wandeln sollten, geschaffen. Doch habe ihn das Weimarer Konfutationsbuch namentlich angeklagt, dass er die papistische Lehre vertrete, dass durch den Glauben ohne gute Werke selig zu werden, unmöglich sei. Seine Gegner seien oftmals seine ehemaligen Studenten, oft von ihm selber zum Doktor promoviert. Sie hätten ihren Promotionseid vergessen, der sie zur Loyalität zur Leucorea verpflichte. Major habe niemals geschrieben, dass die guten Werke das ewige Leben und die Seligkeit verdienten oder dass durch Glauben ohne Werke selig zu werden, unmöglich sei. In seinem Bekenntnis beschreibt Major die Rechtfertigung als allein durch den Glauben um Christi Willen geschehend ohne Beteiligung von Werken. Christus sei der Anfang und das Ende der Rechtfertigung. Keine Werke seien an der Rechtfertigung beteiligt. Im gerechtfertigten Menschen solle der neue Gehorsam als Frucht des Glaubens sich Ausdruck verschaffen im Halten des Dekalogs, „welcher / da er nicht folget / ists eine gewisse anzeigung / das solcher mensch gewisslich Christum nie recht erkant / auch kein warhafftigen lebendmachenden glauben gehabt / noch des ewigen lebens teilhafftig worden sey“, F 2r. Obwohl diese Früchte des Glaubens folgen sollten und müssten, so werde der Mensch doch nicht durch sie gerecht, sondern allein durch Christus. Wenn ein Gerechtfertigter wieder sündige, so verliere er den Glauben, die Gerechtigkeit, den Heiligen Geist und die Erbschaft des ewigen Lebens. Darum solle er Buße und gute Werke tun, um dies zu vermeiden. Major verspricht die Worte „Gute Werke sind zur Seligkeit vonnöten“ nicht mehr zu gebrauchen, weil sie missverständlich sind.

Zitierhinweis

Secunda pars homeliarum in epistolas dominicales, in: Controversia et Confessio Digital. Herausgegeben von Irene Dingel. <https://www.controversia-et-confessio.de/id/be4cc795-c5e6-4c0a-b3f3-f2a40f2c90ae>. (Zugriff am 20.04.2024)

Dieser Text steht unter einer CC BY 4.0 Lizenz.

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