Bibliographie/Quellen

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Breves Summa religionis (VD16: F 1290)

Flacius, Matthias (auf Titel)

BREVES
SVMMAE RELIGIO=
nis Iesu Christi, & Antichri=
sti, per Matth. Flacium
Illyricum.
1. Thimoth. 1.
Certus sermo & dignus, quem modis omni-
bus amplectamur, quod Christus Iesus uenit
in mundum, ut peccatores saluos faceret.
Nam & omnes, prophetae testantur
non esse aliud nomen sub coe-
lo, per quod homines
saluentur.
1. Iohan. 2.
Antichristus negat Iesum esse Christum,
id est, aufert ei regnum & sacerdotium. Reg=
num ei aufert, dum negat eum solum esse ca-
put Ecclesiae, item dum alios facit piorum ac
Ecclesiae protectores & opitulatores. Sa-
cerdotium ei aufert, cum negat solum
dilectum filiu(m) esse audiendum,
cum negat eum solum tol-
lere peccata mundi, cu(m)
non uult solum es-
se media-
torem inter Deum & homines.
1550.

Druck

Erscheinungsort
Magdeburg (aus Text oder Kolophon)
Drucker
Lotter, Michael (erschlossen)
Erscheinungsjahr
1550 (auf Titel)
Umfang und Format
8 Bl. 8°
VD 16-Nummer
F 1290
Bestandsnachweis HAB
Yv 349 8° Helmst. (9)
Weitere Exemplare
1173.1 Theol. (4); QuH 169.12 (8)
Digitalisat
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Inhaltsbeschreibung

Kontroverse
Antikatholisch, Adiaphoristischer Streit
Kommentar
In diesem Druck stellt Flacius die evangelische Lehre, die er als "doctrina Christi" bezeichnet, der altgläubigen Lehre, der "doctrina Antichristi", gegenüber. Die Prediger Christi predigten auf dessen Geheiß hin die Buße, die Vergebung der Sünden und den Willen, von nun an der Sünde zu widerstehen. Durch die Bußpredigt werde dem Menschen seine totale Sündenverfallenheit aufgezeigt. Er sei weder in seinen Handlungen, noch in seinem Wollen in der Lage, dem Willen Gottes zu entsprechen. Die Vergebung der Sünden verkünde Christus als Mittler zwischen Gott und Mensch, um dessen Willen die Sünder durch ihren Glauben gerechtfertigt werden und zum Thron Gottes hinzutreten könnten. Die Predigt des Willens, von der Sünde Abstand zu nehmen, erreiche die Gerechtfertigten, die dadurch an ihre Heiligung durch den Geist erinnert und dazu aufgerufen würden, nicht wieder in das alte, durch die Sünde geprägte Leben zurückzufallen. Da der Mensch aber zeitlebens ein Sünder bleibe, müsse er immer wieder alle drei Stufen der Predigt durchlaufen. Die gnädigen Wirkungen Gottes würden vermittelt durch die Heilsmittel Wort und Sakrament und aufgenommen durch den Glauben. Die Prediger des Antichristen lehrten demgegenüber ein einmaliges Abwaschen der Sünden in der Taufe, das seinen Ausdruck in dem weißen Kleid finde. Wenn der Mensch danach wieder sündige, verlöre er dieses weiße Kleid. Die Sünden müssten nach der Taufe möglichst vollständig und mit aufrichtiger Buße gebeichtet werden. Für die Sünden vor der Taufe habe Christus Genugtuung bei Gott erlangt. Für die Sünden nach der Taufe hingegen müsse der Mensch selber Genugtuung leisten mit nicht gebotenen Werken wie dem Zölibat oder der Selbstgeißelung. Für diejenigen, die diese Genugtuung nicht leisten könnten, stünde der Ablasshandel zur Verfügung, durch den der Papst den Sündern Satisfaktion durch Geldzahlung anbiete. Für einen gekauften Ablass bekäme der Christ Anteil an den Werken anderer heiliger Menschen. Darüber hinaus bestehe die Möglichkeit, Messen zu kaufen. So bekomme der Mensch durch sein Geld Anteil an den guten Werken der Mönche und anderer heiliger Menschen. Dem Papst käme die höchste Gewalt im Himmel, auf der Erde und im Fegefeuer zu. Irren könne er nicht. Alle müssten ihm Gehorsam leisten. Scholien zu den loci classici der lutherischen Antichristvorstellung 2 Thess 2 und Dan 11 schließen den Druck ab.

Zitierhinweis

Breves Summa religionis, in: Controversia et Confessio Digital. Herausgegeben von Irene Dingel. <https://www.controversia-et-confessio.de/id/c4dcd1e0-0fd9-466e-a0f1-bcdb5e44b9d1>. (Zugriff am 29.03.2024)

Dieser Text steht unter einer CC BY 4.0 Lizenz.

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