Bibliographie/Quellen

Zur Übersicht

2063 Quellen in dieser Liste. Sie sehen die Quelle 1077.

Kurzes Bekenntnis der Diener des Evangeliums in den Kirchen zu Regensburg zu den gegenwärtigen Streitartikeln (VD16: K 2817)

Regensburger Prediger (auf Titel)

Kurtze Bekandtnuß
Der Diener des Euangelij / inn der
Kirchen zu Regenspurg / Von
gegenwertigen Streit=
Artickeln.
1. Pet. 3.
Seid allezeit bereit / zur verantwortung jederman /
der grund fordert der hoffnung die in euch ist.
Gedruckt zu Regenspurg / Durch
Heinrichen Geisler.

Druck

Erscheinungsort
Regensburg (auf Titel)
Drucker
Geißler, Heinrich (auf Titel)
Erscheinungsjahr
1562 (auf Titel)
Kommentar Druck
Die drei Wolfenbüttler Exemplare werden im VD 16 alle der Aufnahme K 2816 zugeordnet. Zumindest das bei Köhler reproduzierte Exemplar 342.2 Theol. (9) weist aber die Virgel am Ende der ersten Titelzeile nicht auf, entspricht also der Aufnahme K 2817.
Umfang und Format
6 Blatt 4°
VD 16-Nummer
K 2817
Bestandsnachweis HAB
342.2 Theol. (9)
Weitere Exemplare
J 120.4° Helmst. (19); 498.12 Theol. (12)
Digitalisat
Verknüpfung zu Volltextdigitalisat - Externes Angebot

Inhaltsbeschreibung

Kontroverse
Allgemeiner Druck
Kommentar
Deutsche Fassung der Brevis confessio de articvlis controversis (K 2818). Ohne weitere Vorrede oder Erklärung enthält die Schrift die Stellungnahme der Regensburger Prediger zu fünf "gegenwertigen Streit=Artickeln", jeweils in affirmativen Sätzen mit Schriftverweisen und abschließenden Verwerfungen. <br />I. Von der Erbsünde, vom freien Willen und wahrer Bekehrung: Von Natur sei der Mensch in Bezug af die Seligkeit tot durch den Sündenfall, gefangen unter der Gewalt des Teufels. Die Bekehrung sei ein lauter Gnadenwerk und eine freie Gabe Gottes in Christus. Gott selbst bewege die Herzen dazu, daß sie rechten Willen zum Wort haben, dasselbe annehmen und ihm folgen. Verworfen wird die Meinung, dem Menschen noch soviel Kraft seines freien Willens zuzusprechen, daß er sich selbst der Gnade zukehren kann und neben dem Hl. Geist eigene Mitwirkung habe. <br />II. von Gerechtigkeit, Seligkeit und der Notwendigkeit der Guten Werken lehren die Regensburger, der Mensch werde gerecht und selig aus Gnaden um Christi willen durch den Glauben ohne Werke, indem Gott nicht die Sünde zurechne, sondern die Gerechtigkeit des Gehorsams Christi. Wer so gerecht und selig werde, werde zugleich auch eine neue Kreatur und bringt notwendig wie ein guter Baum gute Früchte und widersteht den Sünden. Verworfen wird einerseits "der jenigen meinung, so Christum auflösen vnd trennen, als werden wir allein durch die Göttliche seine Natur gerecht, wo dieselbe inn vns wonet vnd wircket, oder durch seine Menschliche Natur allein", andererseits die Einmengung der Werke in die Gerechtigkeit, – die Rechtfertigung teils durch Zurechnung, teils durch den Anfang des neuen Lebens, imputative et inchoatione – und die Notwendigkeit der guten Werke zur Seligkeit. Verdammt werden auch die Antinomer, (erstmals wird hier eine Lehre mit einer Personenbezeichnung benannt, während Osiander, Stancaro oder Major nicht genannt werden), "Welche gute Werck oder newen gehorsam also auffheben als weren sie gar nicht von nöten." <br />III. von Gesetz und Evangelium lehren sie, beide seien nötig: Das Gesetz fordere und lehre die Werke und strafe die Sünde; das Evangelium lehre und bringe Gnade und Vergebung. Auch hier seien die Antinomer zu verdammen, die das Gesetz aufheben und Buße aus dem Evangelium predigen wollten, wodurch sie aus dem Evangelium wieder eine Gesetzeslehre machen. <br />IIII. von der Gegenwart von Leib und Blut im Abendmahl lehren sie, Brot und Wein seien wahrer Leib und wahres Blut; wer mit dem Brot den Leib Christi empfängt im Glauben, der empfängt ihn zum Leben; wer ihn ohne Glauben empfängt, empfängt ihn zum Gericht. Sie verwerfen alle Lehren, die den wahren Leib aus dem Abendmahl wegnehmen und den Empfang des Leibs allein im Glauben lehren; zugleich aber auch diejenigen, die Wirksamkeit des Sakraments ohne den Glauben lehren. <br />V. von den Adiaphora und von Kompromissen zwischen Kirchen der CA und dem Papsttum lehren die Regensburger, daß die Adiaphora im Fall des Kompromisses aufhören, freie Mitteldinge zu sein. "Straffen vnd verdammen daher alle die vergleichungen, so bisher geschehen sind, vnd noch weiter geschehen mögen … beide in Lehre vnnd in Ceremonien, so lang der Bapst Bapst, das ist Antichrist, ist vnd bleibt". Wer die Wahrheit des Evangeliums erkannt habe und doch bei der Papstkirche bleibe, irre gefährlich. <br />Dieses Bekenntnis lege man allen Gottesfürchtigen vor. Sie mögen selber urteilen, was sie in diesen Fragen denken, die keine "wortgezencken oder vnnützen streiten, wie etliche lestern", seien.

Zitierhinweis

Kurzes Bekenntnis der Diener des Evangeliums in den Kirchen zu Regensburg zu den gegenwärtigen Streitartikeln, in: Controversia et Confessio Digital. Herausgegeben von Irene Dingel. <https://www.controversia-et-confessio.de/id/d8a78d29-2a32-4e89-942f-2028bf1f5a8e>. (Zugriff am 19.04.2024)

Dieser Text steht unter einer CC BY 4.0 Lizenz.

Zur Übersicht