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Irenäus, Geschöpfe Gottes (VD16: I 274)

Irenaeus, Christoph (auf Titel)

Beweiss
Auss Gottes Wort
vnd Schrifften Lutheri.
I.
Das wir Menschen auch nach dem
Fall nicht des Teufels / sondern Gottes Ge=
schöpffe oder Creaturen sein.
II.
Was wir nu nach dem Fall / ausser
der Gnaden / Christo / Glauben / vnd Wider=
geburt für Creaturen Gottes sind.
III.
Das Gott nicht ein Vrsacher oder
Stiffter der Sünden sey / ob er gleich auss
verderbten / süündlichen Eltern / ver=
derbte / sündliche Kinder fort=
pflantzet.
IIII.
Wes sich die Eltern / wenn jnen
Gott Kinder bescheret / zu trösten / vnd wo
für sie Gott zu dancken haben.
M. Christophorus Irenaeus.
Anno 1572.

Druck

Erscheinungsort
Oberursel/Taunus (aus Text oder Kolophon)
Drucker
Henricus, Nikolaus (aus Text oder Kolophon)
Erscheinungsjahr
1572 (auf Titel)
Umfang und Format
72 Blatt 8°
VD 16-Nummer
I 274
Bestandsnachweis HAB
G 97. 4° Helmst. (5)
Weitere Exemplare
176.5 Theol. (7); 519.6 Theol. (6); Alv.: U 125 (12)
Digitalisat
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Inhaltsbeschreibung

Kontroverse
Erbsündenstreit
Kommentar
Mit diesem Druck verteidigt sich Irenäus gegen die Anklage aus Jena, er mache den Teufel zu einem Schöpfer des Menschen. Seine Schrift zerfällt in vier Teile: I. Gott ist kein Urheber der Erbsünder: Der Teufel verfüge über keine Schöpfermacht. Schöpfer sei exklusiv und allein Gott. Aber der Teufel könne Strafen Gottes durchführen und gute Kreaturen korrumpieren, destruieren, verderben, zerstören, töten und ermorden. Durch diese zerstörende Macht des Teufels seien die Erzeltern von Gott abgefallen. Alle Menschen kennen als ihre Kinder Gott von Natur aus nicht mehr, da ihre Vernunft verblendet, ihr Wille abgewendet sei. Dennoch bleibe die menschliche Natur Gottes gute Schöpfung, allerdings zerstört und korrumpiert durch den Teufel. Die Erbsünde sei nicht zu verstehen als konstituiert durch eine Eingießung eines Akzidenz, sondern als zerstörte Natur. In der Rechtfertigung werde die glaubende menschliche Natur anfänglich wieder gut vor Gott, endgültig dann in der allgemeinen Totenauferstehung. Die gegnerische Unterstellung, die Substantianer verträten eine Erschaffung der Kinder durch den Teufel im Mutterleib sei als Verleumdung zurückzuweisen. II. Der Zustand der Kreaturen nach dem Fall: Alle Menschen sind für Irenäus unter der Herrschaft des Satans Naturen oder Personen, die vor Gott wesentlich unrecht, dem Gesetz nicht gemäß leben, sondern Gott in ihrem Lebensvollzug missfallen. Der Mensch bleibe zwar ein Geschöpf Gottes auch nach dem Fall, doch sei er seiner Natur nach jetzt als Sünde zu bezeichnen. Der sündige Adam habe nur sündige Kinder zeugen können. Geburt und das ganze Wesen des Menschen seien nichts als Sünde. III. Gott ist kein Urheber der Sünde, obwohl er aus sündigen Eltern sündige Kinder erhält, mehrt und fortpflanzt: Gott finde bei seiner Schöpfung keine nur verdorbene und sündhafte Materie vor, aus der er nur sündige und abgefallene Menschen schaffen könne. Obwohl er abgefallene Menschen erschafft, ist er nicht als Urheber der Sünde zu bezeichnen. Weil Adam zum Bild des Teufels geworden sei, über eine sündliche, dem Willen Gottes widersprechende Natur verfüge, seien auch alle seine Kinder Bilder des Teufels und verfügten über dieselbe Natur wie er. IV. Trost für Eltern: Alle Kinder seien der Macht der Sünde unterworfen. Das sollten Eltern erkennen, doch dabei nicht stehen bleiben, sondern auf Christus schauen und auf die erlösende Macht des Heiligen Geistes vertrauen.

Zitierhinweis

Irenäus, Geschöpfe Gottes, in: Controversia et Confessio Digital. Herausgegeben von Irene Dingel. <https://www.controversia-et-confessio.de/id/e6da730b-4030-41d2-8208-ddc9df1c719d>. (Zugriff am 29.03.2024)

Dieser Text steht unter einer CC BY 4.0 Lizenz.

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