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Ferinarius, De perpetua praesentia filii Dei (VD16: W 3082)

Ferinarius, Johannes (auf Titel)

ORATIO
DE PERPETVA
PRAESENTIA FI-
LII DEI IN GENERE
HUMANO, ET IN ECCLE-
sia, inde ab initio Mundi, vsque ad
reditum ipsius ad iudi-
cium.
RECITATA A IOHAN-
NE FERINARIO, DECANO
Collegij Philosophici, in Academia VVite-
bergensi, cùm tribueretur testimonium doctri-
nae XXXII. honestis, & doctis viris,
Die 18. Februarij, qui fuit
dies Concordiae, Anno
1567.
CVM QVAESTIONE, de INVO-
catione piorum hominum, qui ex hac
vita decesserunt.
VVITEBERGAE
EXCVDEBATVR A IOHANNE
Schuuertelio.
ANNO M. D. LXVII.

Druck

Erscheinungsort
Wittenberg (auf Titel)
Drucker
Schwertel, Johann (auf Titel)
Erscheinungsjahr
1567 (auf Titel)
Kommentar Druck
Ornament auf Titelblatt. A 2r-C 3v: Oratio (Autor: Johannes Ferinarius), C 4r-6v: Quaestio de invocatione piorum hominum, qui ex hac vita decesserunt C 6v-D 2r: Responsio ad quaestionem D 2r-5v: Decanus collegii philosophici in Academia VVitebergensi, Iohannes Ferinarius (Initio anni 1567), D 5v-6v: Decanus collegii philosophici in Academia VVitebergensi, Iohannes Ferinarius (13. Februarij, Anno 1567), D 6v-8r: Decanus collegii philosophici in Academia VVitebergensi, Iohannes Ferinarius (Datae Dominicae Inuocauit. ANNO M. D. LXVII.)
Umfang und Format
32 Blatt 8°
VD 16-Nummer
W 3082
Bestandsnachweis HAB
1082 Theol. (2)
Digitalisat
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Inhaltsbeschreibung

Kontroverse
Abendmahlslehre und Christologie
Kommentar
In dieser Antrittsrede nimmt der neu ernannte Dekan der philosophischen Fakultät der Universität Wittenberg Stellung zur Frage nach der Präsenz der ewigen Person des Sohnes Gottes in der Schöpfung und Kirche. Für den Freund Ursins und ehemaligen Studenten in den Niederlanden, der Schweiz, Frankreich, Italien und Wittenberg gilt der Grundsatz der Konsubstantialität zwischen der ewigen Person des Sohnes Gottes und Gott dem Vater. Der Sohn sei so die allgegenwärtige Weisheit selbst. Der Vater liebt den Sohn durch den Geist, den der Vater und der Sohn zugleich aushauchen, der aus ihnen hervorgeht und wieder zurückkommt und so das göttliche Wesen vervollständigt. Der ewige Logos mache den Vater unter den Menschen offenbar und gebe Anteil an den göttlichen Gütern. Als Schöpfungsmittler sei der ewige Sohn stets seiner Schöpfung gegenwärtig. Von dieser allgemeinen Schöpfungsgegenwart des Sohnes Gottes sei seine Gegenwart bei seiner Kirche von der Schöpfung an bis zur Vollendung der Welt zu unterscheiden. In der Kirche sei der Sohn Gottes gegenwärtig im Wort des Gesetzes und des Evangeliums. In der ganzen Heilsgeschichte bleibe so der Logos stets dem Menschen als seinem Geschöpf gegenwärtig. Nach der Kreuzigung seiner menschlichen Natur und ihrer Auferstehung sei der Auferstandene sichtbar aus dieser Welt an den himmlischen Ort gebracht worden, um dort erhöht zu werden zur Herrschaft und zum Priestertum bis an das Ende der Welt. Das vorrangig trinitätstheologische Interesse des Wittenberger Philosophen steht in gewisser Spannung zu inkarnationschristologischen Entwürfen der zeitgenössischen Lutheraner, die eine Gegenwart des ganzen Christus in seinen beiden Naturen bei seiner Schöpfung vertraten und die Himmelfahrt nicht wie Ferinarius als Ortswechsel verstanden. Darum kam es zu heftigen Angriffen auf Ferinarius im Kontext der "kryptocalvinistischen" Auseinandersetzungen der Jahre 1571-1574. Dem Kerker konnte Ferinarius jedoch entgehen.

Zitierhinweis

Ferinarius, De perpetua praesentia filii Dei, in: Controversia et Confessio Digital. Herausgegeben von Irene Dingel. <https://www.controversia-et-confessio.de/id/e8b4678f-e986-4b79-8511-fc39373733a9>. (Zugriff am 24.04.2024)

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