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Kurzer Bescheid des Menius (VD16: ZV 20978)

Menius, Justus (auf Titel)

Kurtzer Beschaid
Justi Menij:
Das seine Lare/ wie er die fur der
zeit gefurt/ vnd noch feuret/ nicht mit jr
selbs streittig noch widerwertig/ sondern
allenthalben einerley/ vnd der
warheit des Euangelij
gemes sey.
Auff den Vortrab
Flacij Jllyrici.
...
Wittemberg.
Gedruckt durch Georgen
Rhawen Erben.
1557.

Gegner:
Flacius, Matthias (auf Titel)

Druck

Erscheinungsort
Wittenberg (auf Titel)
Drucker
Georg Rhau Erben (auf Titel)
Erscheinungsjahr
1557 (auf Titel)
Umfang und Format
24 Bl. 4°
VD 16-Nummer
ZV 20978
Bestandsnachweis HAB
-
Weitere Exemplare
Einziges Exemplar: Berl SB 3 in: Dm 3 R
Edition
Ediert in unserer Ausgabe Bd. 3, Nr. 11, S. 408-438.

Inhaltsbeschreibung

Kontroverse
Adiaphoristischer Streit, Majoristischer Streit
Kommentar
Antwortschrift Menius'' auf die Angriffe Flacius in dessen "Vortrab" (Die alte vnd newe Lehr Menii), in dem Flacius beweisen will, daß er göttlichen Befehl und Berufung zu seinen Angriffen habe, Menius vorwirft, seine Lehre geändert zu haben und ihn falscher Lehre überführen will, die Menius widerrufen müsse. Flacius fühle sich durch Mt 18 zu seinen Angriffen auf ihn berufen, doch habe er ihn noch nie gesehen oder gesprochen, so daß er ihn nicht nur ohne vorherige persönliche Ermahung, sondern ganz ohne Grund angegriffen habe. Er habe auch keineswegs seine Lehre geändert, vielmehr habe er die zahlreichen Artikel christlicher Lehre in unterschiedlichen Kontorversen erst gegen Papisten und Wiedertäufer, jetzt gegen Antinomer und Blutfreunde verteidigt und sich auch gegen die Vorwürfe Osianders gewehrt. Gegen diese, die durch das Wüten der Flacianer gestärkt würden, hält er daran fest, daß keiner bei Gott in Gnaden leben könne, der ohne Buße an seinem sündigen Leben festhalte. Alle, die duch den Glauben gerecht werden, müssen auch bekehrt, geheiligt und gebessert werden. Denn der Glaube lasse den Menschen nicht unverändert, sondern empfange den Heiligen Geist, der der ihn erneuert und heiligt. Es sei eine Verfälschung des Evangelium, wenn man den Artikel von der Heiligung durch den von der Rechtfertigung aufheben wolle. Flacius deute alle seine Aussagen über die Werke des Geistes nach der Rechtfertigung auf die menschlichen Werke und verkehre damit seine Position. Mit seiner Ablehnung der Erneuerung durch den Geist vertrete F. die Lehre, daß der Sünder nach seiner Rechtfertigung ohne alle Bekehrung in seiner Gottlosigkeit bleiben könne, wodurch die Antinomer und Blutfreunde mit ihrer Schwärmerei gewonnen hätten. Aber Gott werde dem wehren. In einem zweiten Teil ab C 3r führt Menius Zitate Luthers und anderer "Christlicher Lehrer", nämlich Melanchthon, Veit Dietrich, Urbanus Rhegius, Gallus, Schnepff und Brenz zur Stützung seiner Position an. Am Ende (F 1v) setzt sich M. noch mit dem Satz "Gute Werke sind nötig zur Seligkeit" auseinander, den er nie gelehrt habe, aber die Negation "sind nicht nötig" könne von Antinomern und Blutfreunden als Beleg verwendet werden, daß die Heiligung nicht nötig sei. Ihm wäre es lieber, wenn diese ganze Diskussion auf die Unis beschränkt geblieben wäre und die Kirchen nicht erfasst hätte. Seine Auseinandersetzung darüber mit Schneppf sei eine Privatdisputation gewesen, die Flacius nichts angehe.

Zitierhinweis

Kurzer Bescheid des Menius, in: Controversia et Confessio Digital. Herausgegeben von Irene Dingel. <https://www.controversia-et-confessio.de/id/ec6e3457-6625-4042-ae7e-d161f976b687>. (Zugriff am 28.03.2024)

Dieser Text steht unter einer CC BY 4.0 Lizenz.

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