Schimpfwort des Monats

Die Autoren der Streitschriften pflegten eine starke und sehr bildhafte Sprache. In einer Zeit, in der die Alphabetisierungsrate sehr niedrig lag, war es ein probates Mittel, den Gegner durch Beschimpfung wirksam und einprägsam zu charakterisieren und zu beschreiben, um so die eigene inhaltliche Argumentation zu verstärken. Die polemische Sprache ist auch als Ausdruck der starken inneren Beteiligung der Kontrahenten zu verstehen. An dieser Stelle werden einzelne Invektiven aus dem Schriftencorpus im Zitat nachgewiesen und erläutert.

Schimpfwörter nach Alphabet

Naseweis

Darumb so wisse nun ein jederman, was er thu, sehe sich eben für ..., kere sich auch nicht an die klügling vnd naseweisen zu vnsern zeiten, die da fürgeben, das sie fride vnd einigkeit inn der Religion machen wollen, denn die kunst wirt jhnen...

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Narr

Berlin muß witzeln, grickeln vnd geckeln haben. Was zu Wittemberg nichts taugt, das ist in der Marck köstlich ding. „Grosse narren“, sagt D. Martinus Luther, „müssen grosse schellen haben.“ Erasmus Alber, Dialogus vom Interim (1548), unsere...

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