Schimpfwort des Monats

Die Autoren der Streitschriften pflegten eine starke und sehr bildhafte Sprache. In einer Zeit, in der die Alphabetisierungsrate sehr niedrig lag, war es ein probates Mittel, den Gegner durch Beschimpfung wirksam und einprägsam zu charakterisieren und zu beschreiben, um so die eigene inhaltliche Argumentation zu verstärken. Die polemische Sprache ist auch als Ausdruck der starken inneren Beteiligung der Kontrahenten zu verstehen. An dieser Stelle werden einzelne Invektiven aus dem Schriftencorpus im Zitat nachgewiesen und erläutert.

Schimpfwörter nach Alphabet

Rotte, Rottengeist, Rottgesellen, Rottenmeister

... es ist fürwar die jetzige Welt an den orten, da man sich des Christlichen namens rhümet, so voller secten vnd Rotten wütens vnd tobens, das es zu erbarmen vnd Gott dem Allmechtigen billich vnd hoch zu klagen ist. (Abdias Praetorius, Von...

Weiterlesen

Ruffian

Nu sollen sie auch ein mal Leute finden, die die warheit wider jre Lügen zeugen sollen, vnd das jr Waremundus vnd Christian, Lügemaulus vnd Rufian sein etc. (Wittenberger Studenten, Summa und kurzer Auszug aus den Actis synodicis (1560);...

Weiterlesen

Rotzlöffel

O jr jungen Rotzlöffel vnd Lasstüncken! Johannes Pfeffinger, Gründlicher und wahrhaftiger Bericht (1550); unsere Ausgabe Bd. 2, Nr. 6, 724,19f. Der etwa eine Generation ältere Pfeffinger belegt seine Gegner Flacius und Gallus hier mit 'einem...

Weiterlesen