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"Amsdorff und das Interim": Quellenedition im Druck erschienen

Nikolaus von Amsdorff (1483-1565), ein enger Freund Luthers und der erste evangelische Bischof von Naumburg-Zeitz, setzte sich in den innerprotestantischen Streitigkeiten, die das Interim auslöste, energisch für die Bewahrung des reformatorischen Erbes ein. Loyal hielt er zu seinem Landesherrn Johann Friedrich dem Großmütigen von Sachsen, auch als dieser als Gefangener des Kaisers einen Großteil seines Herrschaftsgebietes mitsamt der Kurwürde an seinen Vetter Moritz verlor. Amsdorff, inzwischen aus seinem Bistum vertrieben, gehörte zu den Theologen, die in Magdeburg dem Widerstand gegen das Augsburger Interim und gegen den Leipziger Landtagsentwurf von 1548/49, das sogenannte Leipziger Interim, eine Stimme gaben. Auch in der Folgezeit bezog er ungeachtet seines vergleichsweise hohen Alters noch Stellung in den aktuellen theologischen Streitigkeiten.

E. O. Reicherts Standardwerk, das eine Edition von 16 meist handschriftlich überlieferten Texten Amsdorffs aus den Jahren 1546-1558 enthält, lässt Amsdorffs Position deutlich hervortreten. Es war bislang nur maschinenschriftlich greifbar. Hans-Otto Schneider hat es um bibliographische Notizen und ein dreiteiliges Register ergänzt und erstmals im Druck vorgelegt. 

Ernst-Otto Reichert, Amsdorf und das Interim. Kommentierte Quellenedition mit ausführlicher historischer Einleitung. Nach dem masch. Manuskript aus dem Jahre 1955 digital erfasst, für den Druck eingerichtet und ergänzt von Hans-Otto Schneider, Leipzig 2011.

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