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Lampadius, Auctor

GND: 131935860

lutherischer Pfarrer und Musiktheoretiker. Um 1500 in Braunschweig geboren, wurde L. 1532 von Goslar als Kantor an die Johannisschule in Lüneburg berufen. Nachdem zwei seiner Kinder dort Opfer der Pest geworden waren, floh L. mit seiner Frau nach Wernigerode, wo er Schulmeister und Hofprediger der Grafen zu Stolberg wurde. Von 1541 bis zu seinem Tod im Jahre 1559 wurde L. Pfarrer an der Martinikirche in Halberstadt. Im WS 1541/42 immatrikulierte sich L. an der Universität Leipzig und erreichte im Juni 1542 das Licentiat. Eine ihm 1546 angebotene Promotion schlug er aus, da er sich die Kosten dafür nicht leisten konnte. Wie die meisten norddeutschen Pfarrer bezog L. Stellung gegen das 1548 verabschiedete Augsburger Interim und stand während dieser Zeit im Briefwechsel mit Matthias Flacius Illyricus. Von Bedeutung erwies sich vor allem seine Arbeit als Musiktheoretiker. Während seiner Amtszeit als Kantor in Lüneburg verfasste L. mit seinem Compendium Musices eine weitgehend konventionelle Singunterweisung, die jedoch als Anhang einen kurz gefassten Kompositionsentwurf enthält, in dem zum ersten Mal die moderne Partituraufzeichnung mit vier Fünflinien-Systemen und durchgezogenen Taktstrichen verwandt wird.

NDB 13, 454

Quellen

1548
Fein Christliche Unterweisung; L 181  (Autor)
1559
Kurze Anzeigung aus der Heiligen Schrift; W 3500  (Autor des Vorwortes)

Zitierhinweis

Lampadius, Auctor, in: Controversia et Confessio Digital. Herausgegeben von Irene Dingel. <https://www.controversia-et-confessio.de/id/f9c08f1a-2054-470c-b0bd-a5ef069abf01>. (Zugriff am 09.11.2024)

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