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Sciurus, Johannes (auch: Eichorn, Aichorn)

GND: 10033475X

Geburtsdatum unbekannt, geb. in Nürnberg, gest. 3.11.1564 in Königsberg

S. stammte aus Nürnberg und kam 1546 als Professor nach Königsberg, wo er anfangs Griechisch und auch Mathematik lehrte. Ab 1550 übernahm er zusätzlich die Professur für Ethik. Als Anhänger Andreas Osianders trug er zur Verschärfung des Konflikts zwischen Joachim Mörlin und Osiander bei. In einer handschriftlichen Stellungnahme, die an Matthias Flacius gerichtet ist, vertrat auch S. die osiandrische Gotteslehre und den Satz „In Deum non cadit accidens.“ Auf die Verdächtigung, nestorianische Lehren zu vertreten, die bei einer Disputation „De fortitudine“ am 28.5.1552 gegen ihn erhoben wurde, veröffentlichte er eine „Apologia gegen Bartholomäus Wagner und Johann Hoppe“. Darin vertritt er ebenfalls die osiandrische Gotteslehre. Osiander trat S. mit einer Flugschrift zur Seite, in der er die Vorwürfe Wagners in sieben Thesen zurückwies. Nach dem Tod Osianders wurde S. einer der Bevollmächtigten, die sich um Osianders Nachlass kümmern sollten. 1554 wechselte er die Lehrfächer, unterrichtete nun Hebräisch und von 1554 bis 1558 auch Theologie. Gleichzeitig war er Hofprediger Herzog Albrechts.

Deutsches Biographisches Archiv (DBA): I 1166,68-71;II 1208,351

Quellen

1551
Sciurus, Apologia; E 632  (Autor)

Zitierhinweis

Sciurus, Johannes (auch: Eichorn, Aichorn), in: Controversia et Confessio Digital. Herausgegeben von Irene Dingel. <https://www.controversia-et-confessio.de/id/f0c4b466-15cf-42e3-be83-923fa22023f6>. (Zugriff am 29.03.2024)

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