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Stymmelius, Christoph (auch Stummel, Stymmel)

GND: 11864257X

geb. 22.10.1525 in Frankfurt/Oder, gest. 19.21588 in Stettin, luth. Theologe und Dichter

Geboren als Sohn eines Kaufmanns und Ratsherr, studierte St. ab dem Wintersemester 1537 in seiner Heimatstadt, erwarb mit 20 den Magistergrad und setzte sein Studium 1551 in Wittenberg fort. Nach zwei Jahren wurde er erst Lehrer in Beeskow, dann Hofprediger des Grafen Schulenburg in Lübbenau. 1555 wurde er in Frankfurt zum D. theol. promoviert und trat eine Pfarrstelle in Crossen an. Im folgenden Jahr erhielt den Ruf nach Stettin, als Prediger an der Marienkirche und Rektor des fürstlichen Pädagogiums. Hier blieb er mit Unterbrechungen bis zu seinem Tod. 1561 nahm er als theologischer Berater der fürstlichen Vertreter am Fürstentag in Naumburg teil. Anschließend blieb er bis 1566 in Kursachsen, um im Auftrag Kurfürst Augusts die kirchlichen Verhältnisse in Merseburg zu ordnen, das nach dem Tod Heldings endgültig evangelisch geworden war. Nach seiner Rückkehr nach Stettin, wo er die ihm angetragene Superintendentur ablehnte, kam es dort zu Streitigkeiten um den sog. Kryptocalvinismus zwischen dem Rektor Vergius und dem Prediger Frisius. St. trat als orthodoxer Lutheraner in den Streit mit ein. Die Auseinandersetzung zog sich über Jahre hin, bis Frisius 1585 versetzt wurde. Literarische Bedeutung hat St. vor allem durch lateinische Theaterstücke, die er z.T. schon als Student verfaßte: die Komödie „Studentes“, die sich als satyrische Schilderung des Studentenlebens über Jahrhunderte großer Beliebtheit erfreute, das „Judicium Paris“ und, erst Ende der 70er Jahre entstanden, „De immolatione Isaac.“

Deutsches Biographisches Archiv (DBA):

I 1247,403-404;III 902,359-362

Quellen

1554
Disputatio de libero arbitrio; ZV 11287  (Promovend)
1575
Stymmelius, Zwei Predigten vom Abendmahl; S 9860  (Autor)

Zitierhinweis

Stymmelius, Christoph (auch Stummel, Stymmel), in: Controversia et Confessio Digital. Herausgegeben von Irene Dingel. <https://www.controversia-et-confessio.de/id/bfb734e8-717d-4a4f-8d0b-8cc8b2c8e99c>. (Zugriff am 18.04.2024)

Dieser Text steht unter einer CC BY 4.0 Lizenz.

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