Bibliographie/Quellen

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Musculus, Vom christlichen Leben und Wandel (VD16: M 7220)

Musculus, Andreas (auf Titel)

Vom
Christlichen
Leben vnd Wandel / kurtzer
vnd einfeltiger Bericht / Gestel=
let von wegen der Disputa=
tion / von guten
Wercken.
Andreas Musculus D.
GALA: 4.
Gleich wie zu der zeit / der nach dem
fleisch geboren war / verfolgete den / der
nach dem Geist geboren war / Also gehet
es jetzt auch.
Anno 1563.

Druck

Erscheinungsort
Erfurt (aus Text oder Kolophon)
Drucker
Baumann, Georg (aus Text oder Kolophon)
Erscheinungsjahr
1563 (aus Text oder Kolophon)
Kommentar Druck
Schmückender Rahmen um Titeltext; kleines Ornament auf Titelblatt
Umfang und Format
128 Blatt 8°
VD 16-Nummer
M 7220
Bestandsnachweis HAB
Yv 630.8° Helmst. (3)
Digitalisat
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Inhaltsbeschreibung

Kontroverse
Antinomistischer Streit
Kommentar
Der Frankfurter Theologieprofessor Andreas Musculus verweist zu Beginn dieser Ende 1562 verfassten, Anfang 1563 gedruckten Schrift auf die Anfänge der Auseinandersetzung mit seinem Kollegen Abdias Praetorius im Jahr 1559. Es sei ihm stets darum gegangen, diesen Streit nicht in die Öffentlichkeit hinauszutragen und ihn so im Bereich akademischer Auseinandersetzungen zu halten. Doch als Praetorius 1561 gleich drei Schriften gegen ihn veröffentlicht habe (P 4621; 4608; P 4603), sei er zu einer Antwort im Druck gezwungen worden. Er habe dies mit seiner lateinischen Schrift „De bonorum operum et novitatis vitae libertate“ (M 7139) getan. Die Kontroverse zwischen den beiden Professoren der Viadrina bestehe nicht in der Frage, ob gute Werke geschehen sollten oder nicht, sondern darin, ob die guten Werke einen Anteil bei der Rechtfertigung hätten oder nicht. Denn Praetorius habe in den Auseinandersetzungen teilweise auch den majoristischen Satz „Gute Werke sind nötig zur Seligkeit“ vertreten. An die Debatte über diese Frage habe sich die Frage angeschlossen, ob die Gerechtfertigten anhand des Gesetzes zu guten Werken zu nötigen seien oder nicht. Musculus verneint diese These entschieden, wenn er festhält, dass der heilige Geist in den Christen die Freiheit bewirke, gute Werke zu tun ohne Nötigung des Gesetzes. Diese Freiheit sei gemeint gewesen, wenn er in einem Schrifttitel „de libertate bonorum operum“ (M 7139) geredet habe. Die von gegnerischer Seite ihm unterstellte Deutung, dass gute Werke zu tun oder nicht zu tun, ins menschliche Belieben gestellt sei, entbehre jeder Grundlage. Die Freiheit von der Sünde und vom Gesetz sei vielmehr eine Freiheit, mit Lust und ohne Zwang des Gesetzes nur Gutes zu tun. Die christliche Freiheit befähige den Gerechtfertigten dazu, freiwillig und mit Freude das Gesetz zu erfüllen, so dass es seine drohende Rolle verliere. Diese Wirkungen des Heiligen Geistes höben das Gesetz aber nicht auf, sondern eröffneten die Freiheit zum selbständigen Tun der gottgefälligen Werke. Der Gehorsam unter das Gesetz als Zuchtmeister sei so vergangen. Musculus begründet abschließend seine Position mit einer Fülle von Schrift- und Lutherzitaten.

Zitierhinweis

Musculus, Vom christlichen Leben und Wandel, in: Controversia et Confessio Digital. Herausgegeben von Irene Dingel. <https://www.controversia-et-confessio.de/id/d742f602-612b-4fa5-8975-0a16d614b640>. (Zugriff am 19.04.2024)

Dieser Text steht unter einer CC BY 4.0 Lizenz.

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