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Christliche Ermahnung an die Untertanen des Naumburgischen Stiffts (VD16: N 186)
Pflug, Julius von (auf Titel)
Christliche Ermanu(n)g
an des Naumburgischen Stieffts vndertha=
nen vnd vorwandten / wes sie sich bey dem vor=
gefallenem hochbeschwerlichem mißvorsta(n)d in Re=
ligions sachen halten sollen / Damit sie den
dinge(n) jhnen selbst zu hochstem nachtheil
nicht zu viel oder zu wenig
thuen.
Durch Herrn Julien Bischoffen
zur Naumburg.
Anno M. D. LXII.
Druck
- Erscheinungsort
- Köln (aus Text oder Kolophon)
- Drucker
- Johannes Quentell Erben (aus Text oder Kolophon) ; Calenius, Gerwin (aus Text oder Kolophon)
- Erscheinungsjahr
- 1562 (auf Titel)
- Kommentar Druck
- Wappen des Bischofs von Naumburg auf Titelblatt
- Umfang und Format
- 67 Bl. 4°
- VD 16-Nummer
- N 186
- Bestandsnachweis HAB
- L 481 Helmst. (3) 4°
- Weitere Exemplare
- 236.34 Theol. (5); 186.2 Theol. (2)
- Digitalisat
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Inhaltsbeschreibung
- Kontroverse
- Adiaphoristischer Streit
- Kommentar
- In einer kurzen Einleitung begründet Pflug seine Schrift mit der Betrübnis über die jämmerliche Spaltung der Kirche. Weil in diesem gespaltenen Wesen nicht alle recht haben, sondern viele zum Verderb ihrer Seelen irrten, habe er diese Schrift an seine Stiftsverwandten ausgehen lassen, um zu zeigen, woran sie sich "bey gegenwertigem mißuerstand in dingen so vnsere heilige Religion betreffend halten" sollen. Er wolle nichts anderes vorbringen, als was der Ehre Gottes gemäß und dem Heil sei und der Erbauung der Kirche dienen könne. Wer sich von den Erklärungen leiten lasse, könne sich leicht vor allem Irrsal hüten. Die folgenden Artikel folgen im Aufbau der Artikelfolge des Interims und schließen sich auch inhaltlich eng daran an. Im Artikel zu den guten Werken nimmt Pflug ablehnend Stellung zur Lehre Amsdorfs von der Schädlichkeit der Werke für die Seligkeit. Dadurch werde der einfältige Mensch vom Guten abgewandt; solche Reden gäben Ursache zu dem rohen Wesen, was wieder einreisse. Mit dem folgenden Abschnitt verläßt Pflug die Gliederung des Interims, indem er die ekklesiologischen Artikel ausläßt. Es folgen Artikel von der Rückkehr in die Gnade derer, die herausgefallen waren, dann die Sakramente allgemein (ohne darin die Siebenzahl zu erwähnen), die Taufe und die Firmung. Diese sei von Christus durch die Apostel eingesetzt, und wenn auch das Chrisam nicht von Anfang an verwendet worden sei, so sei es doch bald danach aufgekommen und könne ohne Verachtung der Apostel nicht weggelassen werden. Im Artikel zur Buße schärft P. deutlicher als im Interim den Brauch der Beichte ein. Im AM-Artikel werden Konsekratio und Transsubstantiation bekräftigt und vor neuen und der Kirche Gottes unbekannten Lehren gewarnt. Die letzte Ölung wird wie im Interim als von Christus durch Jakobus eingesetzt bezeichnet. Der Ehe wird relativ weniger Raum gewidmet als im Interim. Die Reihenfolge der Artikel wird parallel zum Interim weitergeführt mit dem Meßopfer. Pflug geht (auf K 2r) auf Kritik ein und weist die Interpretation zurück, daß im Meßopfer der Priester die Vergebung verdienen wolle: "diese meynung hat es bey vns vnd der gemeynen kyrchen gar nicht." Auch der Vorwurf der Abgötterei sei eine "unuerschempte ertichtung". Man solle von dem trefflichen Mysterio des Opfers nicht zanken. -- Auch der Artikel zum Meßopfer ist deutlich kürzer als im Interim. Die Artikel 23 bis 25 haben in Pflugs Text keine direkte Entsprechung, statt dessen folgt bei ihm der Artikel zur Kirche und zu ihren Lehren. Darin postuliert P. neben der Pflicht zum Gehorsam gegenüber der weltlichen Obrigkeit auch die Pflicht zum Gehorsam gegenüber der einen katholischen Kirche, vor allem in Zeiten von Abfall und Spaltungen. Völlig neu gegenüber dem Interim ist ein Abschnitt "Von Artickel vnsers Christlichen glaubens vnd dogmaten der Kyrche" Anschließend folgt der lange Abschnitt über die Zeremonien. Den Abschluß bildet ein Artikel über die Diener und Vorsteher der Kirche und ein "Summarium" betitelter Überblick über die Artikel, in dem die Letzte Ölung fehlt.
Zitierhinweis
Christliche Ermahnung an die Untertanen des Naumburgischen Stiffts, in: Controversia et Confessio Digital. Herausgegeben von Irene Dingel. <https://www.controversia-et-confessio.de/id/fa7aff75-23cb-4641-8fe3-6fe93478ec66>. (Zugriff am 11.12.2024)
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