Bibliographie/Quellen
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Religionsstreite und Einigkeit (VD16: G 288)
Gallus, Nikolaus (eigentlich Hahn) (aus Text oder Kolophon)
Religion streite vnd
Einigkeit.
Luc. xxiiij.
Bleib bey vns / lieber Herr / bleibe bey vns / Den(n)
es wil abend werden / vnd der tag hat
sich geneigt.
Anno / M. D. Lx.
Druck
- Erscheinungsort
- Regensburg (aus Text oder Kolophon)
- Drucker
- Geißler, Heinrich (aus Text oder Kolophon)
- Erscheinungsjahr
- 1560 (auf Titel)
- Kommentar Druck
- Druckermarke auf Titelblatt, mit Umschrift (Johan 6: || Wer dis Brot || jsset / der wird || ewig leben.)
- Umfang und Format
- 4 Blatt 8°
- VD 16-Nummer
- G 288
- Bestandsnachweis HAB
- H 147 (12). 4° Helmst.
- Weitere Exemplare
- 172. 2 Quod. (15); 193.18 Theol. (4); 151.27 Theol. (19); 183.22 Theol. (7); 235.29 Theol. (9); 342.2 Theol. (8)
- Digitalisat
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Inhaltsbeschreibung
- Kontroverse
- Allgemeiner Druck
- Kommentar
- Gallus bezieht mit diesem Druck Stellung zu den theologischen Auseinandersetzungen seiner Zeit. Prinzipiell seien zwei Arten von Streitigkeiten voneinander zu unterscheiden: Auseinandersetzungen mit altgläubigen Theologen und abtrünnigen Sekten wie die Servetianer, Wiedertäufer und Schwenckfeldianer und Streitigkeiten mit denjenigen Theologen, die von der Wahrheit der CA und also auch von Gottes Wort, auf das die CA gegründet sei, in etlichen Artikeln abgewichen seien. In der ersten Gruppe von Auseinandersetzungen gehe es inhaltlich vor allem um die Trinitätslehre, die Person Christi, das Verständnis der Sünde, um den freien Willen, das Verhältnis von Gesetz und Evangelium, die Rechtfertigung, die guten Werke, Buße und Genugtuung, Wort und Sakrament, Taufe, Absolution, das Abendmahl, das Verständnis von der Kirche und Kirchendienern, das Verhältnis von geistlicher und weltlicher Obrigkeit, um die Unterscheidung der beiden Regimente, Menschensatzungen und Zeremonien. Die Altgläubigen seien von der orthodoxen Lehre in allen diesen Artikeln abgefallen, ausgenommen die Trinitätslehre und die Lehre von der Person Christi. Die anderen Sekten von etlichen der oben genannten Artikel. Kirchliche Gemeinschaft ist so mit keiner der abgefallenen Gruppen mehr möglich. Gallus ruft dazu auf, bei der Einheit und Wahrheit des göttlichen Wortes zu bleiben. Zu den innerlutherischen Streitigkeiten bietet Gallus eine kurze Erklärung der reinen Lehre gegen die Verfälscher der Wahrheit: Zur Frage der Adiaphora sei festzuhalten, dass es unmöglich sei, sich mit dem Papst zu vergleichen, weil er der Antichrist sei und bleibe. Zum freien Willen sei gegen Melanchthons Meinung zu betonen, dass der Mensch in geistlichen Angelegenheiten keinen freien mehr habe. Zwar habe der Mensch noch einen freien Willen zum zivilen Anstand und um das Wort Gottes zu hören. Doch dieser freie Wille könne nicht aus sich selbst dem Wort zustimmen noch mit dem Heiligen Geist zusammenwirken, sondern der Heilige Geist müsse zuvor selber auch seine neue Kraft dazu geben. Zur Rechtfertigung des Menschen vor Gott sei gegen Osiander daran festzuhalten, dass die Gerechtigkeit des Menschen, mit der er vor Gott gerecht und selig werde, die Vergebung der Sünden oder die zugerechnete Gerechtigkeit des Gehorsams Christi durch den Glauben darstelle und nicht etwa eine wesentliche Gerechtigkeit Gottes, die uns wohne und wirke. Zu den guten Werken sei gegen Major zu sagen, dass sie wie zur Gerechtigkeit vor Gott also auch zur Seligkeit nicht nötig seien, zum Gehorsam gegen Gott aber sehr wohl. Zur Unterscheidung des Gesetzes vom Evangelium sei festzuhalten, dass das Gesetz das sei, was die Werke lehre und Sünde strafe und zwar sowohl im AT wie im NT. Was Gnade und Vergebung lehre und die Sünder tröste, das sei das Evangelium und zwar sowohl im AT wie im NT. Gegen die Wittenberger Scholastiker sei darum daran festzuhalten, dass das Evangelium keine Straf- und Verdammnispredigt darstelle. Zum Abendmahl sei daran festzuhalten, dass das Brot der wahre, wesentliche Leib Christi sei, der Wein sein Blut nach den Worten Christi. Doch blieben sowohl Leib als auch Brot in ihrem Wesen unverändert. Die gläubigen Kommunikanten empfingen die geistliche und leibliche Gemeinschaft mit Christus, während die Ungläubigen nur den Leib Christi leiblich und zum Gericht empfingen. Dies gelte es, gegen die alten und neuen Zwinglianer und die letzte Erklärung Melanchthons zur Abendmahlsfrage (M 3531) festzuhalten.
Zitierhinweis
Religionsstreite und Einigkeit, in: Controversia et Confessio Digital. Herausgegeben von Irene Dingel. <https://www.controversia-et-confessio.de/id/d8dc64fd-819e-47d5-b542-60346077abe1>. (Zugriff am 06.10.2024)
Dieser Text steht unter einer CC BY 4.0 Lizenz.