Bibliographie/Quellen
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Epistola Apologetica ... ad quendam Pastorem (VD16: F 1367)
Flacius, Matthias (auf Titel)
EPISTOLA
APOLOGETICA MAT
thiae Flacij Illyrici ad quen=
dam Pastorem.
ITEM DVO SOM-
nia Philippi.
I. Chor. I.
scriptum est: Perdam sapientiam sa-
pientium, & intelligentiam intelligenti-
um reijciam. Vbi sapiens? Vbi scriba?
Vbi disputator huius seculi?
Nonne Deus infatuauit
sapientiam huius
mundi?
Matth. 10.
Qui amauerit patrem aut matrem su-
pra me, non est me dignus.
- Gegner:
- Melanchthon, Philipp (auf Titel)
Druck
- Erscheinungsort
- Magdeburg (erschlossen)
- Drucker
- Lotter, Michael (erschlossen)
- Erscheinungsjahr
- 1549 (erschlossen)
- Umfang und Format
- 8 Bl. 8°
- VD 16-Nummer
- F 1367
- Bestandsnachweis HAB
- Yv 361 8° Helmst. (3)
- Weitere Exemplare
- 1165.4 Theol. (8)
- Digitalisat
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Inhaltsbeschreibung
- Kontroverse
- Adiaphoristischer Streit
- Kommentar
- 1549 ließ Matthias Flacius Illyricus bei Michael Lotter in Magdeburg eine Streitschrift gegen seinen ehemaligen akademischen Lehrer Philipp Melanchthon drucken, die sich aus zwei Teilen zusammensetzt. Der erste Teil ist in Briefform an einen Theologen namens M. Stephan geschrieben. Gemeint ist Philipp Melanchthon der im Jahre 1548 an der Formulierung des Leipziger Interims beteiligt war. Flacius macht Melanchthon scharfe Vorwürfe, Melanchthon habe durch seine Mitarbeit an den Leipziger Artikeln die evangelische Sache verraten und versucht, Teile der altgläubigen Liturgie wieder einzuführen, die bereits durch Luthers Theologie überwunden seien. Während er seine eigene Kritik am Leipziger Interim verteidigt, spricht er Melanchthon und den Theologen, die er als Adiaphoristen und Interimisten bezeichnet, ab, in die Gemeinschaft der Christen zu gehören, weil sie in der Frage der Adiaphora Kompromisspositionen verträten und damit die Durchsetzung des Interims beförderten. Der zweite Teil der Schrift deutet zwei Träume, die Melanchthon im Jahre 1548 gehabt haben soll. Im ersten Traum soll Melanchthon einem als Landsknecht gekleideten Nachbarn begegnet sein, der ihn beauftragte, bei einem Glaser Fenster zu bestellen. Als Melanchthon diesem Wunsch nachgekommen sei, habe der Glaser sich einige Zeit später beklagt, dieser Nachbar habe von ihm die Zelebrierung einer lateinischen Messe gefordert. Flacius deutet die Gestalt des Glasers auf Melanchthon selbst, den Landknecht auf Moritz von Sachsen. Im zweiten Traum sei Melanchthon zwei Juristen auf einem sehr engen Pfad gefolgt und dabei gestürzt, während die Rechtsgelehrten den Weg ohne Unfall fortsetzten. Flacius zufolge bedeuteten diese Träume, dass Melanchthons Wirken dazu führen werde, die altgläubige Messe und römisch-katholische Lehren im evangelischen Lager zu restituieren, auch wenn er vordergründig danach strebe, der evangelischen Seite in den Zeiten der Bedrängnis nach dem Ende des Schmalkaldischen Krieges einen Dienst zu erweisen.
Zitierhinweis
Epistola Apologetica ... ad quendam Pastorem, in: Controversia et Confessio Digital. Herausgegeben von Irene Dingel. <https://www.controversia-et-confessio.de/id/e9d52d1f-d307-45e5-bcf3-00338c30002b>. (Zugriff am 13.12.2024)
Dieser Text steht unter einer CC BY 4.0 Lizenz.