Bibliographie/Quellen

Zur Übersicht

2063 Quellen in dieser Liste. Sie sehen die Quelle 28.

Pasquillus, continens analysin adverbii interim (VD16: P 838)

PASQVILLVS,
CONTINENS ANALYSIN, SEV
EXPOSITIONEM ADVERBII INTE-
rim, quae est pars Indeclinabilis, a Satana & eius
Squamis elaborata ad animarum
Interitum.
II. Corinth. VI.
Nolite iugum ducere cum infidelibus. Quae enim
participatio iustitiae cum iniquitate? Aut quae societas
luci ad tenebras? Quae autem conuentio CHRISTI
ad Belial? Aut quae pars fideli cum infideli? Quis
autem consensus templo DEI cum idolis?

Druck

Erscheinungsort
Magdeburg (erschlossen)
Drucker
Rödinger, Christian d. J. (erschlossen)
Erscheinungsjahr
1548 (aus Text oder Kolophon)
Kommentar Druck
einzige in VD 16 nachgewiesene Ausgabe
Umfang und Format
4 Bl. 4°
VD 16-Nummer
P 838
Bestandsnachweis HAB
S 207. 4° Helmst. (13)
Weitere Exemplare
Berl DSB Dg 4550 Gött SB 7 an: 8 J GERM II, 6436 Mü SB 4ºPolem.3344(1/1
Edition
Edition: C&C 1, Nr. 14, S. 728-740
Digitalisat
Verknüpfung zu Volltextdigitalisat - Externes Angebot

Inhaltsbeschreibung

Kontroverse
Widerstand gegen das Augsburger Interim
Kommentar
In dieser anonymen, möglicherweise von Erasmus Alber oder Matthias Flacius Illyricus verfassten Schrift wird zunächst das Temporaladverb "Interim" einer pseudogrammatikalischen Analyse unterworfen. In ironischer Weise schulmäßig die drei für diese Wortklasse charakteristischen Akzidenzien abhandelnd, spielt der Autor mit der Doppeldeutigkeit der Eigenschaft von Adverbien. Sie sind "indeclinabilis", unbeugsam, undeklinierbar. Hinter die grammatikalische Feststellung, dass ein Temporaladverb nicht in der Lage sei, andere Casus anzunehmen, tritt aufgrund des etymologischen Zusammenhangs mit "interitum", Verderben, der satanisch-unbeugsame Zugriff auf die Seelen der wahren Christen. Dem Adverbium "interim" zu folgen hieße so, sich vom verbum Dei abzuwenden. Das Interim wird geschichtstheologisch eingeordnet in den Kampf des Teufels gegen die Söhne Gottes. Durch Gewalt, Verkehrung der Schrift und Lüge versuche dieser, die Menschen vom wahren Gott abzuziehen. Das Gottesverhältnis des Christen wird demgegenüber durch ein "semper" anstatt des "interim" charakterisiert. Wie jedem, der die Anfangsgründe der lateinischen Sprache kennt, ein Adverb bekannt ist, so ist jedem urteilsfähigen Christen der widergöttliche Charakter des Interims, das einer detaillierten inhaltlichen Widerlegung nicht bedarf, erkennbar (Kaufmann, 249).

Zitierhinweis

Pasquillus, continens analysin adverbii interim, in: Controversia et Confessio Digital. Herausgegeben von Irene Dingel. <https://www.controversia-et-confessio.de/id/f82ef1c8-2083-4152-ba0d-ef8f0d1ed2b7>. (Zugriff am 25.04.2024)

Dieser Text steht unter einer CC BY 4.0 Lizenz.

Zur Übersicht