Bibliographie/Quellen

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Antwort auf etliche Beschuldigen Majors und Pommers (VD16: F 1259)

Flacius, Matthias (auf Titel)

Antwort Matth. Fl.
Illyr. auff etliche Beschüldigung
D. Gei. Maiors / vnd D. Pommers.
Aus den Locis Communibus Philippi, Von welt=
licher Oberkeit.
Ich hab droben gesagt / das mann die empter vnd
personen vnterscheiden mus. Paulus sahe / vnd wuste
gewis / das Gott das Römische reich / durch sonderlichen
rat vnd beystand verordent hatte. Hielt auch die ordnung
vnd gesetz desselben reichs in allen ehren / vnd hatte guten
gefallen dran. Aber dem Neroni war er so gram / wie ei=
nem gifftigen wurme vnd werckzeuge des Teuffels / Ver=
fluchte jhn / vnd bat / Gott wolte jhn weg=nemen / wie auch
geschahe.
So hat er ia nicht fur ihn gebet, ist aber sehr ein grosser vnter=
scheid zwischen eim heidnischen vnd Christlichen Verfolger Christi,
Ich meine ia, das heisse schön gemes gehandelt.

Gegner:
Major, Georg (auf Titel) ; Bugenhagen, Johannes d.Ä. (auch Pomeranus) (auf Titel)

Druck

Erscheinungsort
Magdeburg (erschlossen)
Drucker
Rödinger, Christian d. J. (erschlossen)
Erscheinungsjahr
1551 (unsicher)
Kommentar Druck
Zwei verschieden Typen, Fraktur und Antiquakursive
Umfang und Format
12 Bl. 4°
VD 16-Nummer
F 1259
Bestandsnachweis HAB
S 211.4° Helmst. (8)
Weitere Exemplare
513.24 Theol (18)
Digitalisat
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Inhaltsbeschreibung

Kontroverse
Adiaphoristischer Streit
Kommentar
Antwortschrift auf Majors "Auslegung des Glaubens, welcher das Symbolum Apostolicum genand wird, ... Mit einer Vorrede, des M. Flacij Illyrici schreien und schreiben belangend" (M2003). Fl. wirft den Adiaphoristen vor, drei Jahre lang "ihr Interim" verleugnet zu haben, und verwahrt sich gegen Majors Vorwurf, er schreibe aus Unverstand gegen die Mitteldinge. Vielmehr habe er schon 1548 mit Major über sie geredet, damals habe Major gegen die Mitteldinge geschimpft und Eber zu einer Schrift veranlaßt (Bezug unklar.) Damals habe er Flacius zugestimmt und dessen pseudonyme Schrift "Das man in diesen geschwinden leuften" auf dem Tag in Celle verteilen wollen, woraufhin Fl. ihm auch die lateinische Fassung gegeben habe. Nun aber rede dieser große Doktor ganz anders und verdamme ihn, auch im Brief an den König von England (M 2156) bezeichne er die Gegner der Mitteldinge als vom Teufel geritten. Fl. bekennt sich dazu, die Bedenken Melanchthons und der Wittenberger (sog. Iudicia IV/V) zum Augsburger Interim herausgegeben zu haben und wirft Major vor, den Papst nicht als Antichrist anzusehen und sich ihm unterwerfen zu wollen. Flacius sieht sich von den Adiaphoristen mit Gewalt bedroht, er wisse von persönlichen Drohungen gegen ihn, aber es seien auch andere Prediger schlecht behandelt worden. Das alles zeuge von Lügen und Mördergeist der Adiaphoristen. Zudem wirft er ihm Opportunismus gegenüber den Fürsten und auch Helding vor. Anschließend variiert Flacius die Argumente über das Leipziger Interim, das ein Abfall zum Antichrist sei, dessen sich die Meißnischen Theologen schuldig gemacht hätten. Er verwahrt sich gegen den Vorwurf Bugenhagens, er habe es bekannt gemacht und damit Ärgernis ausgelöst -- Mel. habe durch zahlreiche Briefe selber für Verbreitung gesorgt und erst ein Jahr später habe er erstmals die Adiaphoristen namentlich genannt --, nimmt aber für die Magdeburger in Anspruch, sie hätten durch ihre Schriften die Annahme verhindert.

Zitierhinweis

Antwort auf etliche Beschuldigen Majors und Pommers, in: Controversia et Confessio Digital. Herausgegeben von Irene Dingel. <https://www.controversia-et-confessio.de/id/a6a2b529-ebc0-486b-b0f4-f52951efc782>. (Zugriff am 11.12.2024)

Dieser Text steht unter einer CC BY 4.0 Lizenz.

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