Bibliographie/Quellen
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Ein grausam Meewunder, den Papst bedeutend (VD16: M 2992)
Melanchthon, Philipp (auf Titel)
Ein grausam Meerwunder / den Bapst
bedeutende / zu Rom gefunden / vnd zu Wittemberg erstlich Anno
23. vn(d) darnach abermal Anno 46. mit der ausleguug Philippi gedruckt.
Mit einer Vorrede Matthiae Flacij Illyrici.
- Herausgeber:
- Flacius, Matthias (erschlossen)
- Gegner:
- Adiaphoristen (erschlossen)
Druck
- Erscheinungsort
- Magdeburg (aus Text oder Kolophon)
- Drucker
- Rödinger, Christian d. J. (aus Text oder Kolophon)
- Erscheinungsjahr
- 1550 (erschlossen)
- Kommentar Druck
- fast die ganze Titelseite nimmt ein Holzschnitt ein: Esel mit weiblichem Torso vor Engelsburg
- Umfang und Format
- 8 Bl. 4°
- VD 16-Nummer
- M 2992
- Bestandsnachweis HAB
- 151.39 Theol. (6)
- Weitere Exemplare
- 151.36 Theol. (14); 248.13 Theol. (14); 327.4 Theol. (8); 173.3 Quod. (21); H 130.4º Helmst. (8); 240.83.5 Quod.
- Digitalisat
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Vorwort
- Autor
- Flacius, Matthias (auf Titel)
Inhaltsbeschreibung
- Kontroverse
- Adiaphoristischer Streit
- Kommentar
- Mit diesem Druck nimmt Flacius eine Neuedition des "Papstesels" von Melanchthon vor. Diese Schrift war 1523 zum ersten Mal in den Druck gegangen und wurde im zweiten Band der Wittenberger Lutherausgabe von 1546 erneut herausgegeben mit einer Vorrede Martin Luthers. Melanchthon bezieht sich in dieser Schrift auf die Legende von einer aufrecht stehenden Frauengestalt mit Eselskopf, hufartigen Gliedmaßen, Drachenfuß, Dämonenkopf am Anus und drachenförmigem Schwanz, die im Jahr 1496 an das Ufer des Tiber in Rom gespült worden sei. Er deutet dieses Phänomen als Hinweis darauf, dass der Papst in Rom der Antichrist sei, der die Kirche zerstöre. Flacius benutzt bei seiner Neuedition die beiden lateinischen Vorlagen, die er auf Deutsch übersetzt. Dem stellt er eine Rede voran, die Melanchthon am 11.11.1548 neben dem Grab Luthers gehalten hat und in der er vor jedem Kompromiss mit der päpstlichen Seite warnt. Die altgläubige Vorgabe, die Religion unverändert zu lassen und nur einige wenige Zeremonien um des Friedens und der Einträchtigkeit zu ändern, sei als Betrug zu charakterisieren. Melanchthon wird so als Zeuge gegen sich selbst zitiert. In dem sich daran anschließenden Vorwort, gibt Flacius als Motiv dieser Neuedition an, dass er damit den Christen zeigen wolle, dass sie nicht den Chorrock oder andere altgläubige Zeremonien fürchten sollten, sondern den Papst selber, der die Anbetung Christi verhindern möchte. Dem Einwand, dass der Papst lediglich ein Mensch sei und kein Teufel und man darum Kompromisse mit ihm eingehen könne um der Einheit der Kirche willen, hält Flacius die Warnung des Heiligen Geistes vor dem Papst als dem Antichristen entgegen, den man mehr zu fliehen hat als den Teufel. Flacius ruft dazu auf, den engen Weg zu nehmen und das schwere Kreuz Christi zu tragen. Dies schreibe er den Christen zum Trost. Die Interimisten und Adiaphoristen warnen zu wollen, habe sich leider als nutzlos erwiesen, da diese im Leipziger Interim die Kirche Christi wieder dem Papst unterworfen haben. Zwar hätten sie sofort von ihm begehrt, dass er solche Gewalt zur Erbauung der Kirche und nicht zu ihrer Zerstörung benutzen solle, doch wisse man nun zur Genüge, welche Aussichten mit dieser Hoffnung verbunden seien.
Zitierhinweis
Ein grausam Meewunder, den Papst bedeutend, in: Controversia et Confessio Digital. Herausgegeben von Irene Dingel. <https://www.controversia-et-confessio.de/id/d09d9006-bf8e-492a-8242-a975c25b9ab8>. (Zugriff am 06.11.2024)
Dieser Text steht unter einer CC BY 4.0 Lizenz.