Bibliographie/Quellen

Zur Übersicht

2063 Quellen in dieser Liste. Sie sehen die Quelle 872.

Predigten Menius'' über den Römerbrief (VD16: M 4577)

Menius, Justus (auf Titel) , Pfeffinger, Johann (auf Titel)

Predigten
Aus den Episteln
S. Pauli an die
Römer
IVSTI MENII
Zu Leipzig gethan.
Sampt einer Predigt
Doctor Johan Pfeffin=
gers vber der Leich Ern
Justi Menij.
Mit einer Vorrede Phi=
lippi Melanthonis.
Wittemberg
1559.

Herausgeber:
Melanchthon, Philipp (auf Titel)

Druck

Erscheinungsort
Wittenberg (aus Text oder Kolophon)
Drucker
Georg Rhau Erben (aus Text oder Kolophon)
Erscheinungsjahr
1559 (auf Titel)
Umfang und Format
379 Bl. 8°
VD 16-Nummer
M 4577
Bestandsnachweis HAB
845 Theol.
Digitalisat
Verknüpfung zu Volltextdigitalisat - Externes Angebot

Widmung

Empfänger
Bürgermeister und Rat (aus Text oder Kolophon)
Datum
29.9.1559

Inhaltsbeschreibung

Kontroverse
Majoristischer Streit
Kommentar
Vorrede Melanchthons: In dieser unruhigen Zeit gebe es viele Landläufer, von deren Ausbildung man nichts wisse, und Gottes Wort sei wohl nicht bei solchen zu finden, die nichts gelernt haben. Deshalb habe man schon in der alten Kirche niemanden ohne gutes Zeugnis zum Predigtamt angenommen. Menius Lehre sei recht und christlich; da seine letzten Predigten als sein Testament anzusehen sind, sei es sinnvoll, etwas über sein Leben und seine Arbeit zu sagen: Geboren in Fulda, studiert in Erfurt und Wittenberg, Freund und Griechischlehrer Camerarius, Schüler Luthers, Heirat und Lehrer in Erfurt, 1527 Teilnehmer an der ersten Visitation Kurfürst Johanns, danach Pastor in Eisenach für 18 Jahre, nach dem Tod Myconius'' von Johann Friedrich nach Gotha berufen, große Arbeit in Kirchenregiment, Visitationen, und Kampf gegen Sekten. Schriften gegen Schwenckfeld und die Täufer, Beteiligung am Ehegericht. Wegen vorgefallener Disputationen sei er um der Ruhe willen unverjagt an andere Orte gezogen und nach Leipzig berufen worden. Auch die vorliegenden Predigten seien ein Zeugnis seiner christlichen Lehre, auch wenn unruhige Leute sie zu Unrecht verlästerten. Auch Menius christlicher Abschied sei ein Zeugnis seines guten Gewissens und rechten Glaubens: Er habe in Gegenwart Pfeffingers, Salmuths und anderer sich Gott befohlen und um Bewahrung der Kirche gebetet. Das berichte er, Melanchthon, hier, weil es gut sei, vom Leben und Sterben christlicher Lehrer zu wissen, vor allem, wenn sie zu Unrecht angeklagt würden. Rat und Bürgermeister mögen sich seiner Kinder annehmen. Predigt Pfeffingers vom 13.8.1558 über Jesaja 56: Der Gemeinde Gottes sei durch den Tod Menius ein schwerer Schaden zugefügt, besonders in diesen letzten Tagen, wo der Teufel der Kirche mit Lügen und Praktiken zusetzt. Menius habe 36 Jahre lang mit Luther, Bugenhagen, Jonas, Cruciger und Myconius zusammen klar und rein gepredigt, Visitationen durchgeführt, viele tröstliche Bücher geschrieben, ein verständliches Deutsch geredet und geschrieben, einen gottseligen Wandel geführt. Auch Menius gehöre zu den von Jesaja erwähnten Gerechten, die verachtet würden von den Großen der Welt, die es sich nicht zu Herzen nehmen, wenn solche dahingerafft würden. So wie jetzt viele versuchten, Kirchen und Schulen zu schaden und sie mit falschen Vorwürfen zu stören, was ihnen aber nicht gelungen sei und nicht gelingen werde. Denn bei ihnen werde nach CA und AC gelehrt und sie hätten keine gottlosen Zeremonien, die die Gewissen verstrickten oder pro culto gehalten würden. So würden auch alle zu unrecht beschwert, die sich zu ihnen begeben, daß sie von der reine Lehre abgefallen seien. Der Tod Menius'' sei auch eine göttliche Strafe, der Unruhe folgen werde, wie es nach Luthers Tod war; dieses Unglück halte noch an. Gott habe viele Gelehrte hinweggerückt und nur wenige, Melanchthon, Camerarius, Brenz und wenige andere, noch hier gelassen. Aber der undankbare Haufen quäle diese gerechten Seelen, wie aus dem unverschämten Schreien und Schreiben wider alle Billigkeit offensichtlich sei. Möge Gott den Präceptor Melanchthon noch lange erhalten und die Widersacher hindern. Der Predigttext halte aber auch eine tröstliche Botschaft bereit: Die von Gott aus diesem Jammertal abberufenen seien versammelt bei den Vätern, wo gewiß auch Luther, Georg von Anhalt, Cruciger, Mykonius, Johann Forster, Bugenhagen, Menius und andere Verstorbene sind. Damit möge man sich trösten, daß man in einem besseren Leben zu seliger freudenreicher Gesellschaft kommen mögen, ohne alle jetzige Angst, Sorge, Krankheit, auch ohne Lügen und Kalumnien, bis zur seligen Auferstehung in Christus am Jüngsten Tag in Klarheit zum Ewigen Leben. Solche Klarheit vor vielen Tausenden werde auch Menius haben samt anderen christlichen Lehrern. Die Seelenquäler und Kalumniatoren würden, wenn sie sich nicht besserten, gepeinigt und gequält werden. Dagegen werde der Gerechte in Freude sehen, wie sich seine Peiniger in Reue sagen: Das ist der, den wir verspotteten und verhöhnten, hielten sein Leben für unsinnig und sein Ende für eine Schande. Wie ist er nun gezählt unter die Kinder Gottes?

Zitierhinweis

Predigten Menius'' über den Römerbrief, in: Controversia et Confessio Digital. Herausgegeben von Irene Dingel. <https://www.controversia-et-confessio.de/id/f5f89fbf-f283-461e-946c-4e3e5957b82e>. (Zugriff am 28.03.2024)

Dieser Text steht unter einer CC BY 4.0 Lizenz.

Zur Übersicht