Bibliographie/Quellen
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Bericht, daß die evangelischen Prediger gute Werke nicht verbieten (VD16: S 6061)
Serrarius, Johannes (auf Titel)
Das die Euangeli=
schen Prediger gute wercke nicht ver=
bieten noch verwerffen / wie sich Herr Bone=
uentur / Thomasprediger zu Dantzk in sei=
nen predigten zum offtermal hören lesst / ein
kurtzer bericht durch Joannem
Serrarium.
Mit einer Vorrede Matth. Flac. Jlli.
Der befehlich Christi an seine Iunger.
Gehet hin inn alle Welt, vnd prediget Bus vnd Vergebung
der sunden in meinem namen.
Der befehlich des Antichrists an seine Apostel.
Gehet hin, Ich gebe euch gewalt zu opffern fur die lebendigen
vnd fur die todten.
Hieraus ist klar vnd offenbar / das die Papistische re=
ligion gantz vnd gahr / ein ander ding ist / denn Christi
religio. Denn Christus hat seinen Jüngern befohlen /
den leuten nicht anders zu predigen / denn sein
vollkomlich opffer / Der Antichrist aber
befiehlt dargegen seinen dienern /
sie sollen selbst ein new opf=
fer für die lebendigen
vn(d) für die todten
opffern.
Gedruckt zu Magdeburgk / durch
Michael Lotther.
- Gegner:
- Bonaventura (auf Titel)
Druck
- Erscheinungsort
- Magdeburg (auf Titel)
- Drucker
- Lotter, Michael (auf Titel)
- Erscheinungsjahr
- 1555 (unsicher)
- Umfang und Format
- 8 Bl. 4°
- VD 16-Nummer
- S 6061
- Bestandsnachweis HAB
- G 730.4º Helmst.(9)
- Weitere Exemplare
- 280.8 Theol.(11); Ts 408(14)
- Digitalisat
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Vorwort
- Autor
- Flacius, Matthias (auf Titel)
Inhaltsbeschreibung
- Kontroverse
- Antikatholisch, Majoristischer Streit
- Kommentar
- In seiner Vorrede drückt Flacius seine Verwunderung aus, warum in Danzig noch nicht das Papsttum verworfen worden sei, wo die Stadt doch mit Freiheit und Reichtum begabt sei und die deutsche Sprache verstanden werde, so daß es nicht an Unterrichtung mangele. Ihr drohe auch weniger Gefahr als anderen, kleineren Städten, die längst das Evangelium angenommen hätten. So befürchte er, daß es an Sehnsucht nach der Wahrheit mangele, während ein "schentlicher Mammeluck" an sie ein Buch geschrieben habe, "das es den Christen nicht gebüre zuurteilen / welche religion war oder falsch were". Flacius Vorrede zeigt, daß er keine Kenntnis von den Vorgängen Mitte der zwanziger Jahre hat, als der polnische König einen auch protestantisch motivierten Machtwechsel in der Stadt mit Gewalt rückgängig machen ließ. Die Schrift von Serrarius richtet sich gegen der Danziger Prediger Boneventur, der die Evangelischen in der Stadt in Predigten angegriffen hatte und die Notwendigkeit der guten Werke zur Seligkeit vertreten hatte, während die Evangelischen nichts von guten Werken hielten. In seiner Replik gibt Serrarius eine kurze Darstellung der reformatorischen Rechtfertigungslehre allein aus Glauben, weist die Vorwürfe Boneventurs zurück und wirft ihm vor, eine Zwitter-Lehre zu vertreten. Er vergleicht ihn mit Witzel, hält ihm aber auch eine uneindeutige Haltung zu Messe und Katechismus vor. Aus der Schrift wird nicht ganz deutlich, welche Position Boneventur selber tatsächlich vertrat, nur daß er die Protestanten wegen der ethischen Konsequenzen der Rechtfertigung anzugreifen verstand. (S. verlangt auf der letzten Seite ein eindeutiges, gedrucktes Bekenntnis seines Opponenten von den wichtigsten Glaubensartikeln. Andernfalls wolle er ihm den Schafspelz abziehen.) Die Schrift ist bezeichnend für die konfessionell offene Situation in Danzig in der Mitte des 16. Jahrhunderts.
Zitierhinweis
Bericht, daß die evangelischen Prediger gute Werke nicht verbieten, in: Controversia et Confessio Digital. Herausgegeben von Irene Dingel. <https://www.controversia-et-confessio.de/id/ed53e510-09a6-4e3e-8c7f-e1d92c9ca77b>. (Zugriff am 09.10.2024)
Dieser Text steht unter einer CC BY 4.0 Lizenz.