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Theologiae Lutheri trimembris epitome, dt. (VD16: S 8601)

Staphylus, Friedrich (aus Text oder Kolophon)

Summa
Der Theologey / vnnd
Lere Martini Luthers / Kürtzlich
begriffen in dreyen
Teylen.
1. Von grundt vnnd vrsach Lutherischer
Theologey.
2. Von der Matery gegenwürtiger Re=
ligions strittung.
3. Von der Succession vnd Einigkayt der
junger Mart. Luthers in der Augspurgi-
schen Confession.
Erstlich Jm 1558. Jar zu Wormbs / weil das angestelte
Colloquium daselbst gewest / in Lateyn zusamen
gepracht / Vnd jetzt newlich
verteütscht.
Esaias 19. Paul. 2. Thess. 2.
Dominus immiscuit in medio eorum spiritum vertiginia
Et immisit illis operationem
erroris.
Gedruckt zu Wienn in Osterreich /
Anno / 1559.

Übersetzer:
N.N.
Gegner:
Melanchthon, Philipp (aus Text oder Kolophon)

Druck

Erscheinungsort
Wien (auf Titel)
Drucker
Zimmermann, Johann (aus Text oder Kolophon)
Erscheinungsjahr
1559 (auf Titel)
Kommentar Druck
nicht in HAB
Umfang und Format
69 Bl. 4°
VD 16-Nummer
S 8601
Bestandsnachweis HAB
--
Weitere Exemplare
Mü SB 4ºPolem.2875h
Digitalisat
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Vorwort

Autor
Übersetzer, N.N.

Inhaltsbeschreibung

Kontroverse
Allgemeiner Druck, Wormser Gespräch
Kommentar
Deutsche Übersetzung der Trimembris Epitome, ohne die Widmungen der lateinischen Ausgaben und mit einer zusätzlichen Vorrede an den Christlichen Leser: Der anonyme Autor, zugleich der Übersetzer, erklärt, das Buch des hochgelehrten Staphylus gelesen und darin eine kurze Zusammenfassung der Lehre Luthers und seiner Anhänger in Hauptartikeln gefunden zu haben. Die Lehre, "die sie vberflüssig genueg in die welt mit geschribnen Büechern außgebreitet haben", sei "nit allein einer dem anderen, sonder jr jedlicher jme selb mit schreyben, schreyen vnd predigen gantzs vnd gar ex diametro widerwärtig" und beruhe auf keiner gründlichen Meinung: "Dann was sie heut früe geschriben vnd geleret habend, das habend Sy nach mittag vmbkhert, verändert vnd dannoch nichts gewiß beschlossen." Daraus seien schädliche Irrtümer entstanden, die sowohl Gelehrte als auch Einfältige verunsichert haben, "das sie numals schier nit wissen, ob sy der alten oder Newen Leer vnnd Religion anhangen sollend". Außerdem seien zahlreiche Spaltungen entstanden, worüber nicht weniger Herrscher, Länder, Städte und Einzelne "zu poden gangen", was nicht der Rede wert wäre, wenn es sich nicht um Gefahr für ihre Seelen handelte. Woraus man sehen könne, daß die neue Lehre keinen Nutzen, sondern Verderben an zeitlichen und ewigen Gütern bringe. Und obwohl die Lehre wie gesagt schädlich sei, hätten sich die Lutherischen darum bemüht, " das sie kundten vnd möchten solliche leer mit höchsten zierde auffputzen, schmucken vnd färben, damit dieselb nit allein mäniglichen wolgefielle, sonder das auch jederman derselben vmb jrer schöne vnd holdsäligkhait willen begerte vnd in sein wonung zebringen sich beflisse." Das sei ihnen gelungen: "Dann die angestrichene holdsäligkhait ist schier in alle Christliche Lande geratten vnd hat dieselben wo nicht gar, doch merers thails, ye an einen ort offentlich, am andern aber haimlich, aingenommen." Sie hätten aus ihrer Lehre eine wohlgeschmückte Jungfrau wie Pandora gemacht, die aber wie Pandora allerlei Unglück gebracht habe, wodurch wie gesagt viele Länder zugrunde gegangen und viele Seelen verführt worden seien. Deutschland sei es wie den Trojanern gegangen, die darüber, was man mit dem Pferd machen solle, in Streit geraten seien. Sie hätten die Warnungen Laokoons verachtet und das Pferd zu ihrem Verderben in die Stadt geholt. So sei es den Deutschen mit Luther und seinem Haufen gegangen: Nachdem es ihnen nicht gelungen sei, ihre Lehre den Leuten mit Gewalt aufzudrängen, haben sie angefangen, ihre Lehre "in die Büecher zestellen, mit geschmückten worten aufzemutzen vnd das gifft mit honig zubestreychen." Obwohl es warnende Stimmen gegeben habe, "dz dises Roß, die newe Lehr, in dz Teutschlanndt nit gebracht, sonder die Büecher in den Rheynn oder aber inn das fewer geworffen vnd verbrennt solten sein worden, oder das mann sy doch endlich vor der Statt durchlesen, erwegen vnd die betrüg an den tag herfürbracht solte haben", habe man sich bereden lassen, sie reinzulassen, "darauß dann solche Kriegßleüt herfür sprangend, wie sie in diesem büechlein beschriben seind." Das nachfolgende Feuer der Spaltungen werde erst in hundert Jahren gelöscht werden. Nachdem der Autor das Buch gelesen und diskutiert habe, habe er bemerkt, daß die Widersacher sich sehr darüber aufregten, und gedacht, daß dies auf sie zurückfalle, da es nur die Hauptpunkte ihrer Lehre enthalte. "Wo dann die gegensacher etwas daran tadeln, so tadeln sy allain jr aigne lehre ... dann dieses alles ist allain auß jrer Liberey vnd Leercasten herfürgeklaubt." Damit der gemeine Mann die Warnung vor Pandora und dem Pferd möge vernehmen, habe er das Buch ins Deutsche übersetzt und in den Druck gegeben. [Zusammenfassung der Vorrede von Staphylus siehe S 8597]. Die eigentliche Schrift beginnt mit einem "Anzug oder Inhalt dieses Buechs" auf C 2r, der erste Teil, enthaltend "Die zehen Haubtwörtter oder haubt grundtßställen der Lutherischen Theologey" beginnt auf 2v.

Zitierhinweis

Theologiae Lutheri trimembris epitome, dt., in: Controversia et Confessio Digital. Herausgegeben von Irene Dingel. <https://www.controversia-et-confessio.de/id/e625ff79-68b3-4d7e-be7b-2069b0220bfe>. (Zugriff am 20.04.2024)

Dieser Text steht unter einer CC BY 4.0 Lizenz.

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