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Wider das Interim, papistische Mess, Canonem (VD16: F 1552)

Flacius, Matthias (auf Titel)

Wider Das
INTERIM.
Papistische Mess / Canonem /
vnnd Meister Eissleuben /
durch Christianum Lau=
terwar / zu dieser zeit nütz=
lich zu lesen.
Apocalips. 18.
Der Engel schreiet mit grosser stim / Sie ist gefal=
len / sie ist gefallen Babilon die grosse / Vnnd ein
behausung der Teuffel worden / Denn von
dem Wein des zorns jhrer hurerey / ha=
ben alle Heiden gedruncken / Vnd
die Könige auff Erden haben
mit jhr hurerey getrieben.
Apocalips. 16.
Es wird ein böse vnnd arge drüss / an den Men=
schen / die das malzeichen des Thirs haben /
vnnd sein Bild anbeten / das ist / Das
INTERIM annehmen.

Gegner:
Agricola, Johann (auch: Schnitter, Eisleben, Islebius, Sneider, Sartor) (auf Titel)

Druck

Erscheinungsort
Magdeburg (erschlossen)
Drucker
Lotter, Michael (erschlossen)
Erscheinungsjahr
1549 (aus Text oder Kolophon)
Umfang und Format
16 Bl. 4°
VD 16-Nummer
F 1552
Bestandsnachweis HAB
--
Weitere Exemplare
Jena UB 4ºBud.Theol.183(9) Jena UB 4ºTheol.XLIII,3(3) Jena UB 8 MS 24 000(13) Leipz UB Kirchg.1113/16 Leipz UB Kirchg.1113/5 Mü SB 4ºPolem.1751 Witt LH Kn A 175/1136 Witt LH SS 2359
Edition
Edition: C&C 1, Nr. 15, S. 742-770
Digitalisat
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Inhaltsbeschreibung

Kontroverse
Widerstand gegen das Augsburger Interim
Kommentar
Die Schrift beginnt ohne Vor- oder Anrede. Der Text stammt von Matthias Flacius Illyricus und wurde unter dem Pseudonym "Christian Lauterwar" veröffentlicht. Flacius kritisiert das Interim und dessen Durchsetzung als Abfall vom Evangelium. Persönlich spricht er den katholischen Vermittlungstheologen Julius von Pflug und den Brandenburgischen Hofprediger Johann Agricola („Eissleben“) an, denen er mit der Schrift entgegentreten wolle. Sodann wendet sich Flacius gegen ein Verständnis des Abendmahls als Wiederholung des Opfers Christi. Diese römische Interpretation der Messe diene nicht der Stärkung des christlichen Glaubens. Es sei eine Verkehrung des Abendmahls zum Schaden der Gläubigen. In dieser Weise gehe es nicht auf Christus zurück, sondern sei als wesentlich späteres Menschenwerk eingesetzt, von dem auch die Apostel nichts berichten. Die Kommunion sei kein Opfer, das Menschen bringen könnten, sondern ein Werk, mit dem Gott sich den Menschen gegenüber gnädig erweise. Brot und Wein solle man annehmen und essen, nicht aber opfern. Wie die anderen Sakramente sei auch die Messe nicht als Opfer zu betrachten. Auch die Bezeichnung „Eucharistia“ (Danksagung) sei hierfür unpassend. Den Messkanon lehnt Flacius vollständig ab, da dieser frühestens 500 Jahre nach der christlichen Kirche entstanden sei, in untereinander widersprüchlichen Versionen vorliege und in vielen Punkten im Gegensatz zur Heiligen Schrift stehe. Johann Agricola wirft Flacius Wankelmütigkeit in seiner Position zum Messkanon vor. Agricolas Mitarbeit bei der Abfassung des Interims sei ein Verrat gegenüber dem Evangelium und auch Heuchelei, da selbst die Verfasser des Interims nicht mit dem Religionsgesetz einverstanden seien.

Zitierhinweis

Wider das Interim, papistische Mess, Canonem, in: Controversia et Confessio Digital. Herausgegeben von Irene Dingel. <https://www.controversia-et-confessio.de/id/e89f055a-a9b4-49a3-bcac-9510ebdea44f>. (Zugriff am 28.03.2024)

Dieser Text steht unter einer CC BY 4.0 Lizenz.

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