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Gründliche Verlegung aller Sophisterei (VD16: F 1411)

Flacius, Matthias (auf Titel)

Gründliche verle=
gung aller Sophisterey / so D.
Pfeffinger mit den andern Adiaphoristen / das
Leiptzigsche Jnterim zubeschönen /
gebraucht.
Durch Matth. Fla. Illyricum.
Galat. 1.
Oder gedenck ich menschen gefellig zu sein?
wenn ich den menschen noch gefallen wolte / so
were ich Christus knecht nicht.
Das ist der Adiaphoristen reim / vnd reimet sich sehr
fein auff jhr thun / den sie suchen nicht dem Bapst / verfol=
gern / vnd der Gottlosen welt gefellig zu sein / durch jhr
weichen vnd nachgebe(n) in der Religion / Auff das sie nicht
mit dem Creutz Christi verfolgt werde(n) / sondern gut fried
vn(d) rhu haben. Suchen auch nicht durch heucheln
Fürstengnad vnd geschenck / sondern Predigen
jhnen die warheit Christi vnd die Busse / stra=
ffen auch jhre laster frey scharff dürr vnd
klar / wie für augen. Den sie wissen sehr
wol / das der welt freundschafft Got=
tes feindschafft sey Jacobi 4.

Gegner:
Pfeffinger, Johann (auf Titel)

Druck

Erscheinungsort
Magdeburg (aus Text oder Kolophon)
Drucker
Rödinger, Christian d. J. (aus Text oder Kolophon)
Erscheinungsjahr
1551 (aus Text oder Kolophon)
Kommentar Druck
Mit F 1410 liegt eine erweiterte und neugesetzte, ausführlicher titulierte Version dieser Schrift vor.
Umfang und Format
44 Bl. 4°
VD 16-Nummer
F 1411
Bestandsnachweis HAB
H 118 (26). 4° Helmst.
Weitere Exemplare
231.161 Theol. (15); 513.6 Theol. (13); H 130.4º Helmst. (11); Alv.: Ef 104 (18)
Digitalisat
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Inhaltsbeschreibung

Kontroverse
Adiaphoristischer Streit
Kommentar
Flacius antwortet mit dieser Schrift (die etwas erweiterte Fassung F 1410 mit namentlicher Aufzählung der Opponenten erschien bald darauf) aus dem belagerten Magdeburg auf verschiedene Schriften Pfeffingers und Majors, die er zum Teil mit Titel aufführt. Er wirft seinen Gegner vor, mit den Gegenschriften bis zur Belagerung gewartet zu haben. Er führt Drucke auf -- darunter viele eigene --, die in Magdeburg zum Streit veröffentlicht worden sind, wobei auf Blatt A ij r die Bezeichnung Magdeburgs als Gottes Kanzlei vorkommt. Nach einer ausführlichen und schon mit der Kontroverse beginnenden Zusammenfassung des bisherigen Diskussionsverlaufs setzt er sich ab Bl. D iij v noch einmal mit den Vorwürfen seiner Gegner auseinander, beginnend mit dem Interim. Die wichtigsten Punkte seiner Argumentation faßt er selbst auf Bl. L i, v so zusammen: "Denn wir haben beweist / das die Tyrannen nicht macht haben / die Caeremonien vnd Kirchengebreuch jhres gefallens zu lencken / friede von den Verfolgern dadurch zuerlangen / vnd jhre gewalt zubekreftigen. Jtem / das mann sich mit den Gottlosen gar nicht eins harsbreit / das Creutz zuuermeiden / vergleiche(n) soll / vornemlich mit dem Antichrist. Wir haben auch beweist / das die Adiaphoristen gantz vnd gar / widder alle vorige [L iij r] handlungen / Reformation / schriffte vnd meinungen des seligen D. Luthers / vnd jhrer selbs / handeln. Jch habe auch verlegt jhre Sophisterey / dadurch sie das Leipsische Jnterim vertedingen. Jtem auff jhre lügen damit sie vns gedencken vnsere ehr abzuschneiden / geantwortet / Vnd zum letzten beweist / aus jhrem eignen worten vnd schriffte(n) / das jhre jtzige hendel mannigfeltiger weise Gottlos sein." Die Schrift bietet kaum ein neues Argument, aber einen Überblick über die Streitigkeiten und die volle Bandbreite der flacischen Rhetorik, mit Derbheit, Ironie, Sprachwitz, kräftigen Bildern, autobiographischen Aussagen und Appellationen. Mehrfach hebt Flacius die Bedeutung des Magdeburger Widerstands und dabei auch der Druckereien hervor.

Zitierhinweis

Gründliche Verlegung aller Sophisterei, in: Controversia et Confessio Digital. Herausgegeben von Irene Dingel. <https://www.controversia-et-confessio.de/id/a007716a-4eee-44bb-bd59-1756d4adce35>. (Zugriff am 27.03.2024)

Dieser Text steht unter einer CC BY 4.0 Lizenz.

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