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Bekenntnis der Prediger in Kärnten (VD16: C 2399)

Kärntner Ministerium (auf Titel)

Christliche einfeltige be=
kendtnus der Euangelischen Prediger in
Kerndten / an die Hochlöbliche Land=
stend daselbs / vberantwort vnd ver=
lesen im Landtag zu Clagenfurt /
Anno / M.D.LXVI.
Moses / Alle Propheten vnd die ganzte Hei=
lige Schrifft bezeugen einhellig / das kein an=
derer Name vnter dem Himel sey / durch welch=
en die Menschen Gerecht vnd Selig werden
solten / dann allein durch dieses Gebenedeites
Weibes Same vnd Lamb Gottes / der da al=
lein die Sünde der Welt vnnd allen Fluch
auffhebet / vnd dargegen den Segen Gottes
herbringet. Actorum 4. & 10. Ioan. 1.
M. D. LXVI.

Druck

Erscheinungsort
s.l.
Erscheinungsjahr
1566 (auf Titel)
Umfang und Format
20 Blatt 4°
VD 16-Nummer
C 2399
Bestandsnachweis HAB
125.12 Quod.(3)
Weitere Exemplare
Alv Dd 55(10)
Digitalisat
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Inhaltsbeschreibung

Kontroverse
Allgemeiner Druck
Kommentar
Mit diesem Druck legen die Prediger im Erzherzogtum Kärnten ihr Bekenntnis vor, da Karl Erzherzog zu Österreich und Kärnten ihre Thesen, die auf dem letzten Landtag in Graz aufgrund von Ärgernissen und Uneinigkeit der Evangelischen abgelehnt hatte. Ihm sei zu Ohren gekommen, dass die Evangelischen auch Kritik an seiner Herrschaft äußerten. Die evangelischen Prediger Kärntens sind daraufhin am 16. Januar 1566 zu einer Synode in Klagenfurt zusammengekommen, um diese Vorwürfe zu überprüfen. Sie hätten aber keinen Pfarrer gefunden, der schlecht über den Erzherzog redete. Um sich von diesen Anschuldigungen zu befreien, legen die Kärntner Pfarrer ihrem Landesherrn ein Bekenntnis der Hauptartikel ihrer Lehre vor. Danach wird der Mensch nach dem Fall Adams in Sünden empfangen und geboren. Er ist von Mutterleib an voll böser Lust und Neigung gegen Gott und sein Wort. Diese Erbsünde verdamme alle Menschen, die nicht aus Wasser und Geist wiedergeboren würden. Der Mensch erfahre von der Herrschaft der Erbsünde über ihn durch das zornige Wort des Gesetzes, das den Menschen anklage und damit Verzweiflung im menschlichen Gewissen hervorrufe. Doch habe der trinitarische Gott bereits unmittelbar nach dem Sündenfall das Kommen Christi in die Welt angekündigt (Gen 3,15). Darum habe es von Anfang der Menschheit an Glauben an den kommenden Christus gegeben. Christus sei in die Welt gekommen, gestorben für die Sünden der Welt, so dass von jetzt an wer an ihn glaube, das ewige Leben habe. Der in Sünden empfangene Mensch werde so nicht durch eigene Werke gerecht vor Gott, sondern allein um Christi willen aus Gnade durch den Glauben. Um diesen Glauben zu erhalten und zu mehren, seien die Sakramente eingesetzt. Die Kärntner Pfarrer bekennen sich zur Realpräsenz von Christi Leib und Blut im Abendmahl unabhängig vom Glauben der Kommunikanten. Christus sei Herr der Kirche und nicht der Papst. Die Alte Kirche habe auch keinen Papst gekannt.

Zitierhinweis

Bekenntnis der Prediger in Kärnten, in: Controversia et Confessio Digital. Herausgegeben von Irene Dingel. <https://www.controversia-et-confessio.de/id/b0652494-5455-42cb-ade1-016fd720137b>. (Zugriff am 18.04.2024)

Dieser Text steht unter einer CC BY 4.0 Lizenz.

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