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Rörer, Thomas (auch Rorer, Roerer)

GND: 11980865X

geb. 1521 in Ingolstadt, gest. nach 1582 in Gutenbrunn/Österreich, luth. Theologe

R. studierte in seiner Heimatstadt und trat 1537 in das Kloster Windberg des Prämonstraten ser ordens ein; 1542 wurde er zum Priester geweiht und Kaplan in Viechtach. 1545 konvertierte R. und wurde lutherischer Prediger in Cham in der Oberpfalz, wo er auch heiratete. 1550 erschien, herausgegeben von Nikolaus Gallus, eine Schrift R.s gegen das Interim in Magdeburg. Anschließend wurde er Vikar in Weiden, 1555 Pfarrer in Bruck in der Oberpfalz, wo es zu einem Aufstand in der Gemeinde gegen R. kam, so dass er 1559 Bruck verlasen musste. Er wurde Pfarrer in Rennertshofen bei Neuburg., wo er in Kontroversen mit den Ingolstädter Theologen Friedrich Staphylus und Martin Eisengrein eintrat und die Verbindung zu Gallus pflegte. Auch in seiner neuen Gemeinde kam es zu heftigen Auseinander­setzungen um die Kirchenzucht. 1564 wirkte er deshalb vorübergehend in die Grafschaft Ortenburg. 1570 wurde R. Pfarrer in Giengen an der Brenz, 1572 in Pottenbrunn (Österr.) und 1579 schließlich in Gutenbrunn. Als Anhänger von Flacius verfasste Rörer zahlreiche Schriften und musste immer wieder aus seinen Gemeinden weichen, weil er die flacianische Erbsündenlehre vertrat.

Deutsches Biographisches Archiv (DBA): I 1053,394-396

Quellen

1549
Warer bericht und trost allen betrübten gewissen, so in diesen Zeiten des Interims nicht wissen, wie sie sich halten sollen.; R 3051  (Autor)
1561
Bericht gegen den Vortrag von Friedrich Staphylus; R 3040  (Autor)
1563
Dass Leib und Blut Christi beide leiblich und geistlich von Gläubigen und Ungläubigen empfangen werden; R 3041  (Autor)

Zitierhinweis

Rörer, Thomas (auch Rorer, Roerer), in: Controversia et Confessio Digital. Herausgegeben von Irene Dingel. <https://www.controversia-et-confessio.de/id/b9f2392a-d792-49e8-9573-44c8452bfcdf>. (Zugriff am 29.03.2024)

Dieser Text steht unter einer CC BY 4.0 Lizenz.

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