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Helt, Caspar (ungar. Gáspár HELTAI)

GND: 100292135

Humanist und Reformator. Um 1515 in Heltau in Siebenbürgen geboren, wurde H. am 17. Februar 1543 in Wittenberg immatrikuliert. Nach seiner Rückkehr nahm H. eine Berufung als katholischer Pfarrer in Klausenburg an, wo er 1544 die Reformation Wittenberger Prägung einführte. Berufungen nach Bistritz (1548) und Kronstadt (1557) lehnte H. ab. 1550 gründete er eine Druckerei in Klausenburg, mit der er in den ersten Jahren gemeinschaftlich mit Georg HOFFGREF mehr als 200 Bände veröffentlichte. Sukzessive gab er so eine ungarische Übersetzung der Bibel in Druck und schuf damit die Grundlagen der ungarischen Schriftsprache. Nach Auseinandersetzungen mit dem Rat der Stadt legte H. 1556 sein Amt nieder und machte damit Platz für seinen Nachfolger Franz DAVIDIS, dem er in seiner theologischen Entwicklung folgte. So verstand sich H. 1559 als Calvinist. Als vom 8.–18. März 1568 die Disputation gegen die unitarischen „Neuerer“ in Weißenburg gehalten wurde, war H. noch als Schiedsrichter auf Seiten der „katholischen Wahrheit“ zusammen mit dem sächsischen Bischof Matthias HEBLER tätig. 1570 sagte er sich feierlich von diesem theologischen Standpunkt los und dankte BIANDRATA und DAVIDIS, dass sie seine Schwäche und Torheit geduldig zum reineren Licht des Unitarismus geführt hätten. Während des Druckes seiner ungarischen Chronik verstarb H. 1574 in Klausenberg.

RGG4 3, 1622

ADB 11, 711–713

Quellen

1554
Confessio de mediatore Jesu Christo; H 1818  (Autor des Vorwortes, Autor)

Zitierhinweis

Helt, Caspar (ungar. Gáspár HELTAI), in: Controversia et Confessio Digital. Herausgegeben von Irene Dingel. <https://www.controversia-et-confessio.de/id/d156c53d-c0b2-41a3-906f-871577991de0>. (Zugriff am 29.03.2024)

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