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De rebus adiaphoris epistola (VD16: E 1673)

Prediger (auf Titel) , Melanchthon, Philipp (auf Titel)

DE REBVS
ADIAPHORIS EPI=
STOLA CONCIONATO-
rum Hamburgensium ad D. Phi-
lippum Melanthonem, &
responsio eius-
dem.
Psal. XXVI.
Non confideo hominibus uanis,
nec cum dolosis conuersor.

Gegner:
Agricola, Johann (auch: Schnitter, Eisleben, Islebius, Sneider, Sartor) (aus Text oder Kolophon)

Druck

Erscheinungsort
Magdeburg (erschlossen)
Drucker
Lotter, Michael (erschlossen)
Erscheinungsjahr
1549 (erschlossen)
Kommentar Druck
"Psal." in Fraktur gesetzt. Zweitexemplar von HAB mit Namenseintrag Johann Wigand.
Umfang und Format
18 Bl. 8°
VD 16-Nummer
E 1673
Bestandsnachweis HAB
Yv 361 8° Helmst. (9)
Weitere Exemplare
925.17 Theol. (6); 1158 Theol. (2)
Edition
E 1672 ediert in unserer Ausgabe Bd. 2, Nr. 2, S. 38-111 (unter Berücksichtigung der Varianten ggb. E 1673)..
Digitalisat
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Inhaltsbeschreibung

Kontroverse
Adiaphoristischer Streit
Kommentar
Brief der Hamburger Prediger an Melanchthon und eine auf den 16.4.1549 datierte Antwort Melanchthons. Die Prediger bitten Melanchthon um seine Stellungnahme zur Frage nach den Adiaphora, die in diesen schweren Zeiten von klugen Männern nach dem göttlichen Wort und nicht von Hofräten beantwortet werden sollte. Mel. solle die Grenzen der Adiaphora abstecken und klarmachen, daß er seine Position nicht geändert habe. Sowohl die totale Verweigerung jeder Veränderung als auch die völlige Wiedereinführung des Papsttums seien gefährlich. Im folgenden geben die Hamburger Prediger ihre Stellungnahme ab, indem sie zwischen freigelassenen und intolerablen Änderungen unterscheiden und die Konflikte der betroffenen Prediger aufzeigen. Die Anfrage gibt Mel. rhetorisch geschickt schon eine Argumentation vor, enthält sich dabei der Polemik gegen ihn oder die Wittenberger; Agricola wird dagegen mehrfach negativ erwähnt und ein Satz aus der Stellungnahme der Brandenburger in Jüterbog zweimal ablehnend zitiert. Vor der Haltung, "alles zu halten, wie es die alten Väter getan haben", wird eindringlich als Wiedereinführung des Papsttums gewarnt. In seiner Antwort vom 16. April 1549 dankt Mel. für die Anfrage, bittet langjährige Weggefährten, nicht übereilt zu verurteilen und verweigert eine Stellungnahme zu den falschen polemischen Vorwürfen Anderer. Er habe seine Meinung zu diesen Fragen nicht geändert und wichtigeres zu tun, als sich über Adiaphora zu streiten. Es gehe nicht um offensichtliche Mißbräuche, sondern um Bräuche der alten Kirche. Von den Predigern des albertinischen Sachsen sei ursprünglich die Annahme des Interims verlangt worden, darauf habe man im Konsens von Adel, Bürgern und Theologen eine Zurückweisung verfaßt. Die neuen Artikel hätten Lehre und Liturgie nicht erwähnt, sondern nur einige Riten eingeführt und deren Annahme gefordert. Pastoren, die wegen Verweigerung ihre Gemeinden verlassen sollten, seien von denen zu bleiben gebeten worden. Was solle er diesen raten? Kompromißlose Ablehung würde den Einmarsch kaiserlicher Truppen provozieren, und man wolle nicht wie in Schwaben die Gemeinden verlassen müssen. Deswegen halte man diese gemäßigte Antwort für nützlicher. Für die Hamburger als Zuschauer sei manches leichter, und sie sollten die Wittenberger nicht verurteilen, solange diese das Fundament nicht aufgäben. Man wolle keine gottlosen Zeremonien ertragen, aber auch nicht ohne schwerwiegende Gründe die Gemeinden verlassen.

Zitierhinweis

De rebus adiaphoris epistola, in: Controversia et Confessio Digital. Herausgegeben von Irene Dingel. <https://www.controversia-et-confessio.de/id/d634a921-1852-42f1-ab56-53b70a754a9e>. (Zugriff am 29.03.2024)

Dieser Text steht unter einer CC BY 4.0 Lizenz.

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