Bibliographie/Quellen

Zur Übersicht

2063 Quellen in dieser Liste. Sie sehen die Quelle 890.

Summe und Auszug aus den ersten beiden Antworten des Gallus (VD16: G 295)

Gallus, Nikolaus (eigentlich Hahn) (auf Titel)

Summa vnd Aus=
zug der ersten vnd andern antwort
Nicolai Galli / auf der Professorn zu Wittem=
temberg ausgangne Acta / Sum(m)a vnd Aus=
zug derselben / sovil die Disputation der
Hauptsachen / für die gemeine
Kirche belanget.
Jn(n) blosse Argumenta gefasset / die
Christen des grunds der warheit dardurch
kurtz zuberichten.
Ephes. ij.
Gebawet auff den grund der Apostel
vnd Propheten.
Gedruckt zu Regenspurg / durch
Heinrichen Geißler.
Anno M. D. LX.

Gegner:
Wittenberger Theologen

Druck

Erscheinungsort
Regensburg (auf Titel)
Drucker
Geißler, Heinrich (auf Titel)
Erscheinungsjahr
1560 (auf Titel)
Kommentar Druck
einzige in VD 16 nachgewiesene Ausgabe
Umfang und Format
16 Bl. 4°
VD 16-Nummer
G 295
Bestandsnachweis HAB
J 173.4° Helmst. (10)
Weitere Exemplare
231.106 Theol. (4); C 229.4º Helmst. (9)
Berl SB 6 in: Dm 2 R Erf WB 15an Ef 51b Gotha FB Th 2723(12) Gotha FB Th 713/153R Gotha FB Theol.4º679(3) Jena UB 4ºBud.Hist.eccl.276b(29) Jena UB 4ºBud.Hist.univ.271(17)
Edition
Ediert in unserer Ausgabe Bd. 2, Nr. 11, S. 944-972.
Digitalisat
Verknüpfung zu Volltextdigitalisat - Externes Angebot

Vorwort

Autor
Gallus, Nikolaus (eigentlich Hahn) (auf Titel)

Inhaltsbeschreibung

Kontroverse
Adiaphoristischer Streit, Allgemeiner Druck
Kommentar
Antwort Gallus'' auf "Summa und kurtzer Auszug aus den Actis Synodicis" (S 10193) der Wittenberger. In seiner Vorrede bezieht sich G. explizit auf die Schrift der Wittenberger, erklärt, darauf antworten zu wollen und seinerseits eine Antwort der Wittenberger zu erwarten. Ihm gehe es darum, dem geneigten Leser vor allem die Hauptsachen des Lästerbuchs der Wittenberger vorzuführen. Mit dem Streit über die Adiaphora des Interims habe der Streit angefangen, so G. in der ersten Abschnittsüberschrift. In umständlichen und manchmal fast unverständlichen Formulierungen erörtert er nun die Argumente der Wittenberger: Zu unterscheiden seien die Glaubensgrundsätze, die in keiner Weise frei seien. Aber auch die Dinge, die an sich Adiaphora seien, würden in casu confessionis necessaria: "Im fall der bekentnis sind freie mitteldinge nicht mehr frey / das man frey darin weichen möge / vnd sich mit den feinden vergleichen / on verleugkung. Mit dem Interim ist ein fall der bekentnis gewesen." Dies hätten die Adiaphoristen in ihrem Auszug leugnen wollen und die Definition des casus confessionis aufgeweicht. Der c.c. trete erst ein, "wenn gebot und gehorsam wider die religion zusammen kommen." Die Adiaphoristen versuchten sich damit herauszureden, sie hätten es doch so gut damit gemeint. Dagegen G. in seiner "Widerlegung": C.c. bestehe schon, wenn das Gebot allein der wahren Religion entgegenstehe. Zudem: Nachgeben in c.c. mache Adiaphora zu nötigen Dingen und werde dadurch zu Verleugnung Gottes. Dabei gehe es nicht nur um den Fall des Interims, sondern um die Lehre und zukünftige Fälle. G. kritisiert die Bereitschaft, sich mit den Bischöfen zu einigen: Den Papst wieder zu akzeptieren heiße den erklärten Antichrist wieder anzunehmen und Christus verleugnen. Die Adiaphora des Interims seien des Papstes Adiaphora. Diese anzunehmen heiße den Papst anzunehmen. Auf die Gegenargumente der Wittenberger, das Interim sei des Kaisers und nicht des Papsts Gebot gewesen, antwortet er, daß der Papst den Kaiser durch Betrug unterworfen gehabt habe, und es eigentlich sein Gebot gewesen sei. Der Kaiser habe dem Papst "wiewol vnwissend" damit gedient. Den Vorwurf, er habe in Regensburg auch päpstliche Adiaphora bestehen gelassen, weist er zurück: Es sei etwas anderes, Bräuche bestehen zu lassen als abgeschaffte wieder aufzurichten. Mehrfach hebt er hervor, es gehe ihm nicht um die Vergangenheit, sondern um zukünftige Fälle. Im folgenden erhebt G. den Vorwurf, die Adiaphoristen seien von der CA abgewichen, etwa in der Lehre vom freien Willen, den guten Werken und der Abendmahlslehre. Das sei schon in anderen Schriften klar erwiesen worden. Deswegen müsse man ihnen ebenso entgegenstehen wie Papisten und Rotten, wobei sie größeren Schaden anrichten, weil sie es unter dem Namen der CA tun. In der Folge handelt G. die Streitfragen des synergistischen, majoristischen und Abendmahlsstreits mit je einem Argument und einer Bibelstelle ab. In der Frage des freien Willens hätten sich die Wittenberger mit den Papisten geeinigt, "Mag mir aber wol ein guts / breits / dicks adiaphoron sein". Den selben Vorwurf erhebt G. in Bezug auf die Nötigkeit der guten Werke zur Seligkeit: Daher sei die Rede genommen, die jetzt in der Kirche umgehe. Der Streit bestehe mit ihnen und den Papisten um die Auslegung des Wortes Seligkeit, wie es bei Osiander und den Papisten um die Gerechtigkeit gehe. Zudem bestehe Streit, "ob das Euangelium in seinem eigentlichen thun auch ein Buß oder Straffpredig / vnd wercklere sey / wie sie wöllen." Beim Abendmahl gehe der Streit nicht, "wie sie calumnirn / de vbiquitate ... sondern ob er warhafftig im Abendmal sein in / mit / vnter brot vnd wein warhafftig gegessen vnd getruncken werde." Calvin habe behauptet, daß die Wittenberger mit ihm übereinstimmten, und sie hätten sich bislang nicht eindeutig dazu erklärt. G.s Argumentation in dieser Frage geht eher schlicht vor, er stellt einige Bibelstellen zusammen und bestreitet anschließend den Gegnern die Übereinstimmung mit der CA. "Aber vnter demselben schein ... wöllen sie die Kirch verfüren / vnd ihr gifft einschlaichen." Abschließend beruft er sich darauf, daß nicht er und die seinen Verursacher der großen Ärgernisse in den Kirchen seien, sondern die Widersacher, die von der CA abgewichen seien, wozu er nicht schweigen könne. Er hoffe, daß die Abgewichenen wieder zur gemeinsamen Grundlage der Schrift und der CA zurückkehrten, "mit vns darin wieder einig werden / wie sie vor vnter Luthero mit vns einig gewesen / vnd welche denn mehr von andern herzu treten wöllen. ... Vnd müssen ehe parten bleiben / wie gleich angefangen / bis es Gott ein ende machet / Es sind die Adiaphoristen jtzo gleich von dreien parten gemenget / Sie sind Papisten / Caluinisten vnd also hie zu reden Confessionisten / Wöllen sie denn ein solche part bleiben / so müssen wirs Gott walten lassen."

Zitierhinweis

Summe und Auszug aus den ersten beiden Antworten des Gallus, in: Controversia et Confessio Digital. Herausgegeben von Irene Dingel. <https://www.controversia-et-confessio.de/id/fcd46283-cf25-4624-9247-77799e6c2818>. (Zugriff am 25.04.2024)

Dieser Text steht unter einer CC BY 4.0 Lizenz.

Zur Übersicht