Schimpfwort des Monats

Die Autoren der Streitschriften pflegten eine starke und sehr bildhafte Sprache. In einer Zeit, in der die Alphabetisierungsrate sehr niedrig lag, war es ein probates Mittel, den Gegner durch Beschimpfung wirksam und einprägsam zu charakterisieren und zu beschreiben, um so die eigene inhaltliche Argumentation zu verstärken. Die polemische Sprache ist auch als Ausdruck der starken inneren Beteiligung der Kontrahenten zu verstehen. An dieser Stelle werden einzelne Invektiven aus dem Schriftencorpus im Zitat nachgewiesen und erläutert.

Schimpfwörter nach Alphabet

Klotzprediger

Wer aber seine Sünde beweinet, sein hertz mit seufftzen vnnd weheklagen zerreiset, der ist warlich weder stein noch klotz, wie die Klotzprediger leren, die erkandte Sünd gibt jm genug zu schaffen, vnd der gnadendurst lesset keine rug. (Vgl....

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Klügling

Darumb so wisse nun ein jederman was er thu, sehe sich eben für vnd nehme seiner sachen wol war, las jhme sein guth vnd ehre, zeitlichen nutz, Leben oder fride nicht zu hoch gelieben, auff das ehr solchs alles inn ewigkeit nicht gar vorliere,...

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Kuckuck

Vnd nach dem er sich den Teuffel hat wider woluerdiente vnschuldige Land vnd Person vnd seine Praeceptores reitten lassen, auch mördlichen gegen denen gekratzt vnd gekrehet, wie noch teglich, vnd man gegen jm vnd seinen Gesellen nach langer...

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Mückenseiher und Kamelverschlinger

... weiset sich greifflich aus, das diese Ergernisruffer auch hierin Cameluerschlinger vnd Muckensichter sein, als die noch andern Leuten viel vom ergernis zu predigen sich nicht schewen, vnd sey dieses auch den Richtern heimgestellet zu...

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