Schimpfwort des Monats

Die Autoren der Streitschriften pflegten eine starke und sehr bildhafte Sprache. In einer Zeit, in der die Alphabetisierungsrate sehr niedrig lag, war es ein probates Mittel, den Gegner durch Beschimpfung wirksam und einprägsam zu charakterisieren und zu beschreiben, um so die eigene inhaltliche Argumentation zu verstärken. Die polemische Sprache ist auch als Ausdruck der starken inneren Beteiligung der Kontrahenten zu verstehen. An dieser Stelle werden einzelne Invektiven aus dem Schriftencorpus im Zitat nachgewiesen und erläutert.

Schimpfwörter nach Alphabet

Centaurus

Als er Abt oder Hauptmann zu Doberlaw war vnd der Pfarrer daselbst so gräwlich schwüre von jm höret, begert er deßhalben einmal mit jm zu reden. Der Centaurus ließ jn zu sich kommen: Da bath vnd ermanet jn der Pfarrer, er wölte doch von dem...

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Zuckerprediger

„Das Widerspiel finden wir, das man falschen Propheten, falschen Aposteln, auffrürischen Geystern, offentlichen Orenkrewern, truglichen zungen [Betrügern], Zucker Predigern, philosophischen Wortkrämern, fleischlichen newlungen [Neuerern],...

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Zungendrescher

Es bringet Flacius itzund vber die andere vorige, schedliche, boshafftige vnd Gottlose fürnemen ein newes auff, vnd disputirt noch handelt nicht die Sachen, so er fürnimpt, nach gestalt vnd art derselben, auch nicht wie der Gelerten vnd...

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