Eisenfresser

... sintemal wir nichts anders denn das seeligmachend Euangelium, welches der gantzen Welt Heil vnnd Seeligkeit anbeut, Lernen vnnd Predigen, vnnd dulden darüber beyde vom Teuffel vnnd auch von euch vielfeltige anstösse [= Angriffe, Anfeindungen] vnd vngenad. Aber es gilt doch nichts bey euch, ob wir euch gleich viel von recht sagen, denn jhr keret vns nur die spitzen vom schwert zu [= legt alles zu unseren Ungunsten aus] vnd drawet vns mit ewern scharhansen vnnd eysenfressern. Weil jhr dieselbigen vmb euch herumb habt, dürfft jhr beides, Gott vnnd die menschen, pochen vnnd trotzen. Johannes Waremundus (Matthias Flacius Illyricus), Eine gemeine Protestation (1548), unsere Ausgabe Bd. 1, Nr. 5, S. 169,32-170,3.
Als Eisenfresser werden Draufgänger, Rabauken und Maulhelden bezeichnet, die sich gebärden, als wären sie permanent darauf aus, militärische Heldentaten zu vollbringen, und sich angeblich vollbrachter Taten rühmen, wobei aber ein kräftiger Anteil Aufschneiderei in Abzug zu bringen ist. Vgl. Art. Eisenfresser, in: Grimm, Deutsches Wörterbuch, Bd. 3, 369f; dort auch "eisenfresserisch = prahlerisch". Vgl. auch Scharrhans, Thraso. (H.-O. S.)