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Winnigstedt, Johannes

GND: 103143726

geb. um 1500 in Halberstadt, gest. 25.7.1569 in Quedlinburg, Chronist und luth. Theologe

Geboren als Kind einer adeligen Familie, wurde er schon als Kind in das Augustinerchorherrenstift seiner Heimatstadt aufgenommen, wo er in den frühen zwanziger Jahren auch mit reformatorischen Ideen in Berührung kam. 1525 wurde W. als Prediger an die Stadtkirche St. Martini gewählt, aber wegen der Spendung des Abendmahls unter beiderlei Gestalt nach einem halben Jahr wieder abgesetzt. Im Herbst 1526 erhielt er den Ruf als Prediger an St. Johannis, wo er drei Jahre lang predigte, ohne Anstoß zu erregen, dann aber wiederum wegen einer öffentlichen Abendmahlsfeier abgesetzt wurde. Von 1529 bis 1531 studierte er in Wittenberg. Anschließend ging er für drei Jahre nach Einbeck und danach nach Höxter. Hier arbeitete er fünf Jahre und verfasste eine evangelische Kirchenordnung, die aber vom Rat nicht angenommen wurde. 1538 ging er als Diaconus an die Stadtkirche St. Cosmas und Damian in Goslar. 1539 wurde er als Prediger in das inzwischen protestantische Quedlinburg gerufen, von wo aus er 1540 noch einmal für wenige Wochen nach Halberstadt zurückkehrte. Danach blieb er bis an sein Lebensende in Quedlinburg. Er veröffentlichte einige exegetische Schriften, vor allem aber historische Chroniken über die Geschichte von Klöstern und Städten im Harzgebiet. Zwei polemische Schriften gegen die „Geizteufel“ und die „Sacrilegos“ richten sich gegen die Entfremdung von Kirchengut, letztere erschien mit einem Vorwort Joachim Mörlins.

Deutsches Biographisches Archiv (DBA): I 1378,423

Quellen

1559
Kurze Anzeigung aus der Heiligen Schrift; W 3500  (Autor des Vorwortes, Autor)

Zitierhinweis

Winnigstedt, Johannes, in: Controversia et Confessio Digital. Herausgegeben von Irene Dingel. <https://www.controversia-et-confessio.de/id/d5471098-35ab-4553-a826-ad792b910e96>. (Zugriff am 28.04.2024)

Dieser Text steht unter einer CC BY 4.0 Lizenz.

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