Bibliographie/Quellen
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Musculus, Secunda Disputatio de vera praesentia (VD16: M 7147)
Musculus, Andreas (auf Titel)
SECUNDA
DISPUTATIO,
DE VERA, REA=
LI ET SUBSTANTIALI
praesentia corporis & sanguinis Ie-
su Christi, in Sacramento
Altaris. Praeside
D. Andrea Musculo.
Francofordiae cis Viadrum,
Anno 1574.
- Promovend:
- kein Promovend genannt
Druck
- Erscheinungsort
- Frankfurt an der Oder (auf Titel)
- Drucker
- Eichorn d. Ä. (Sciurus), Johann (erschlossen)
- Erscheinungsjahr
- 1574 (auf Titel)
- Kommentar Druck
- Ornament auf Titelblatt
- Umfang und Format
- 12 Blatt 4°
- VD 16-Nummer
- M 7147
- Bestandsnachweis HAB
- Alv.: U 120 (14)
- Digitalisat
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Inhaltsbeschreibung
- Kontroverse
- Abendmahlslehre und Christologie
- Kommentar
- Mit diesem Druck nimmt der Frankfurter Theologieprofessor Andreas Musculus erneut Stellung zum weiter andauernden Streit um die Abendmahlspräsenz Christi. Außerhalb des stiftungsgemäßen Brauchs gebe es keine Sakramente. Die Anbetung des Brotes außerhalb der Abendmahlsfeier sei darum ebenso als papistischer Götzendienst zu bezeichnen wie der Gebrauch der Elemente in Prozessionen oder zur Dämonenaustreibung. Die Transsubstantiationslehre sei als aristotelisches Gedankenspiel abzulehnen. Dennoch sei das Brot nach seiner Konsekration kein normales mehr, sondern ein der Ehrerbietung würdiges, wie schon die Lehrer der Alten Kirche festgehalten hätten. Es gelte, Gott in den sichtbaren Symbolen zu verehren, die zwar ihre Natur nicht verändert hätten, aber voll von Gnade seien. Gemäß den Einsetzungsworten Christi sei das Brot identisch mit dem Leib Christi, nicht etwa nur der Leib Christi in dem Brot. Daher gelte, dass es kein normales Brot mehr sei, sondern ein verändertes und der Verehrung würdiges Brot. In der Abendmahlsfeier finde ein doppeltes Essen statt: das natürliche Essen des Brotes und des Weines und das himmlische Essen des leibes und Blutes Christi, die wahrhaft und ihrer Substanz nach gegenwärtig seien. Denn die Menschen seien nicht allein mit ihrem Glauben Teilhaber am Leib und Blut Christi, sondern mit dem Mund empfangen sie die Gaben ihrem Wesen nach und körperlich. Das geistliche Essen finde täglich in den Glaubenden statt und sei ihnen gemein mit den Vätern des Alten Testamentes. Das körperliche Essen hingegen sei dem Neuen Testament exklusiv zu eigen. Die wahrhaftige Präsenz des Leibes Christi und keine Abwesenheit oder Bindung des Leibes an einen topographisch bestimmbaren Raum des Himmels bekenne die die orthodoxe Kirche im Konsens aller ihrer Väter, konstituiert durch die Worte Christi, die im stiftungsgemäßen Gebrauch durch den Priester laut würden. Weil aber allein die Worte Christi das Abendmahlsgeschehen konstituierten, sei der Empfang der Abendmahlsgaben unabhängig vom Glauben des Kommunikanten. Auch Ungläubige empfingen so den Leib und das Blut Christi, jedoch nicht zum Heil wie die Gläubigen, sondern zum Unheil. Weil die Calvinisten diese Präsenz Christi unabhängig vom Glauben des Kommunikanten nicht anerkennen, sei ihre Position entschieden abzulehnen. Weil Christus in Brot und Wein wahrhaftig gegenwärtig werde, könne ihm die Anbetung und Verehrung unter diesen seinen irdischen Gestalten nicht versagt bleiben. Diese Anbetung der Abnemdahlselemente stelle keine Kreaturenverehrung dar, gelte doch die Anbetung dem mit diesen zugleich auf unsichtbare Weise gegenwärtigen Christus.
Zitierhinweis
Musculus, Secunda Disputatio de vera praesentia, in: Controversia et Confessio Digital. Herausgegeben von Irene Dingel. <https://www.controversia-et-confessio.de/id/c3e76ecc-f9e7-41c2-8115-a68accb34b22>. (Zugriff am 09.10.2024)
Dieser Text steht unter einer CC BY 4.0 Lizenz.