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Declaratio turpitudinis peccati (VD16: F 1376)

Flacius, Matthias (erschlossen)

DECLARATIO
TVRPITVDINIS PECCATI EORVM, QVI PER
concilium, Interim aut Adiaphora a Christo ad Anti=
christum deficiunt, sumpta ex infra posita D. M.
Lutheri Prophetica pictura.

Druck

Erscheinungsort
Magdeburg (aus Text oder Kolophon)
Drucker
Rödinger, Christian d. J. (aus Text oder Kolophon)
Erscheinungsjahr
1550 (erschlossen)
Kommentar Druck
Mit Titelholzschntitt, Papst auf Schwein reitend, mit einem stinkenden Haufen in der Hand
Umfang und Format
6 Bl. 8°
VD 16-Nummer
F 1376
Bestandsnachweis HAB
Yv 2652. 8° Helmst.
Digitalisat
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Inhaltsbeschreibung

Kontroverse
Adiaphoristischer Streit
Kommentar
In dieser Schrift nimmt Flacius eine Deutung des Titelbildes vor, auf dem der Papst, reitend auf einer Sau und einen Haufen Kot konsekrierend, dargestellt ist. Dieses Bild habe Luther in Auftrag gegeben kurz vor seinem Tod, um die Nachwelt noch einmal vor dem Papst als dem Antichristen zu warnen (vgl. WA 54, 349-373). Der Kot, den der Papst segne, stelle bildlich das Tridentinum und seine Lehre dar. Das oft durch den Papst in Aussicht gestellte freie, gemeine und christliche Konzil in deutschen Landen habe nicht stattgefunden. Das Trienter Konzil habe nicht in Deutschland stattgefunden und sei kein gemeines Konzil gewesen, an dem alle christlichen Stände teilgenommen hätten. Christlich sei es überdies auch nicht gewesen, da nicht Christus Herr des Konzils gewesen sei, sondern der Papst. Auch sei es kein freies Konzil gewesen, in dem beide Religionsparteien unvoreingenommen gehört worden wären, sondern ein Konzil unter der Diktatur des Papstes. Außerdem hätten altgläubige Truppen noch vor Beginn des Konzils einen Krieg gegen die evangelischen Kirchen angefangen. Das Konzil habe sich in eine Gruppe in Trient und eine in Bologna gespalten. Trotz dieser vielen Hinweise, aus denen der Papst als Antichrist ganz klar zu erkennen sei, seien einige "Lutherische", die einst die Wahrheit Christi erkannt und den Papst als Antichristen verworfen hatten, nun voll Freude zum Interim gelaufen, das hier als Kothaufen abgebildet sei, um es als Himmelsbrot zu fressen. So habe Agricola an der Erstellung des Interims mitgewirkt und die Wittenberger Fakultät versuche nun mit ihrem Leipziger Interim dasselbe unter der Vorgabe, sie hätten nur einige Adiaphora von den Altgläubigen übernommen. Der Papst segne den Kot auf dem Titelbild mit einem doppelten Segen. Der geistliche Segen gründe in seiner angemaßten Vollmacht, auch gegen Gottes Wort Entscheidungen zu treffen, die "communio sub utraque" oder die Priesterehe zu gebieten und zu verbieten. Der weltliche Segen besage, dass alle, die sein Konzil annehmen, weltlichen Frieden genießen werden. Flacius gibt zu, dass sowohl das Bild auch die Worte, mit denen er es beschrieben hat, schrecklich zu sehen und zu hören sei. Er weist aber zugleich darauf hin, dass die Gottlosigkeit des jetzigen Abfalls damit nur unzureichend abgebildet werde. Nach einer Identifikation des Papstes mit der Hure Babylon und einem Zitat des Referenztextes Apk 13 endet der Druck mit einem Bild der großen Hure.

Zitierhinweis

Declaratio turpitudinis peccati, in: Controversia et Confessio Digital. Herausgegeben von Irene Dingel. <https://www.controversia-et-confessio.de/id/d4aa265c-96c7-44df-8840-18eba9ce2e88>. (Zugriff am 09.12.2024)

Dieser Text steht unter einer CC BY 4.0 Lizenz.

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