Prof. Dr. Irene Dingel
Zur Person

1974–1981 Studium der evangelischen Theologie und der Romanistik in Heidelberg und Paris. 1981–1982 Lektorin und »Élève à titre étranger« an der École Normale Supérieure (ENS) de Fontenay-aux-Roses. 1982–1993 wissenschaftliche Mitarbeiterin und Hochschulassistentin an der Theologischen Fakultät der Universität Heidelberg. 1986 Promotion, 1993 Habilitation in Heidelberg. 1994–1998 Vertretungsprofessur, dann Professur für Historische Theologie in Frankfurt/M. Seit 1998 o. Professur für Kirchen- und Dogmengeschichte am Fachbereich Evangelische Theologie der Universität Mainz, seit 2005 Direktorin des IEG, Abteilung für Abendländische Religionsgeschichte.
Mitgliedschaften
- Mitglied der Wissenschaftlichen Kommission des Wissenschaftsrats
- Ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz
- Vorstandsmitglied des Vereins für Reformationsgeschichte
- Mitglied im Hochschulrat der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
- Mitglied der Kommission Evangelische Kirchenordnungen des 16. Jahrhunderts bei der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
- Mitglied des Kuratoriums der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
- Mitglied des Advisory Boards der Luther Study Society of Korea
- Mitglied der Interakademischen Leitungskommission der Leibniz-Edition
- Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Interdisziplinären Instituts für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit (IKFN) an der Universität Osnabrück
- Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Scio-Stiftung für Kirchen- und Kirchenzeitgeschichte der EKHN
- Mitglied der Hessischen Historischen Kommission Darmstadt
- Mitglied der Kammer für Theologie der EKD
- Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Johannes a Lasco Bibliothek Emden
Forschungsschwerpunkte und aktuelle Forschungsprojekte
- Reformation und Konfessionalisierung; Frühaufklärung in ihrem westeuropäischen Zusammenhang.
- Leitung des Forschungsprojekts Controversia et confessio. Quellenedition zur Bekenntnisbildung und Konfessionalisierung in der Frühen Neuzeit, Langfristprojekt der Union der deutschen Akademien bei der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur
- Herausgabe (im Auftrag der EKD) der Bekenntnisschriften der Evangelisch-Lutherischen Kirche
- Wissenschaftliche Edition der Konkordienformel (1577) mit ihren Vorstufen
- Leitung des DFG-geförderten Projekts „Digitale Quellenedition frühneuzeitlicher Religionsfrieden“
- Veranstaltung der Frühjahrstagungen zur Wittenberger Reformation mit dem Institut für Kirchengeschichte der Universität Leipzig und der Leucorea-Stiftung
- Sprecherin des DFG-Graduiertenkollegs „Die christlichen Kirchen vor der Herausforderung Europa“
Herausgeberschaften
- EGO | Europäischen Geschichte Online (Hauptherausgeberin, zusammen mit Johannes Paulmann)
- Zeitschrift für Kirchengeschichte (Mit-Hg.)
- Revue d’Histoire et de Philosophie Religieuses (Mit-Hg.)
- Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte, Abteilung für Abendländische Religionsgeschichte (Hg.)
- Controversia et Confessio (Hg.)
- Quellen und Forschungen zur Reformationsgeschichte (Hg.)
- Reformed Historical Theology / Reformierte Historische Theologie (Mit-Hg.)
- Verkündigung und Forschung (Mit-Hg.)
- Leucorea-Studien zur Geschichte der Reformation und der Lutherischen Orthodoxie (Mit-Hg.)
Veröffentlichungen
- (zusammen mit Armin Kohnle), Gute Ordnung. Ordnungsmodelle und Ordnungsvorstellungen in der Reformationszeit, Leipzig 2014 (Leucorea - Studien zur Geschichte der Reformation und der Lutherischen Orthodoxie 25).
- Robert Kolb, Irene Dingel, L’ubomír Batka (Hg.), The Oxford Handbook of Martin Luther’s Theology, Oxford 2014. (zusammen mit Henning P. Jürgens), Meilensteine der Reformation. Schlüsseldokumente der frühen Wirksamkeit Martin Luthers, Gütersloh 2014.
- Irene Dingel und Heinz Duchhardt (Hg.), Die europäische Integration und die Kirchen II: Denker und Querdenker, Göttingen 2012 (Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz. Abt. für Abendländische Religionsgeschichte, Abt. für Universalgeschichte Beiheft 93).
- Controversia et Confessio. Theologische Kontroversen 1548-1577/80. Kritische Auswahledition, Göttingen 2008 ff.
- Irene Dingel, Concordia controversa. Die öffentlichen Diskussionen um das lutherische Konkordienwerk am Ende des 16. Jahrhunderts, Gütersloh 1996 (Quellen und Forschungen zur Reformationsgeschichte 63).
Aktuelle Forschungsprojekte
Brief und Streit - Korrespondenznetzwerke des Matthias Flacius Illyricus (in Vorbereitung)
Ziel dieses Projektes ist die Erschließung des europaweiten Briefwechsels des kroatischen Gelehrten, Theologen, Kirchenhistorikers, Philologen und Philosophs Matthias Flacius Illyricus (1520–1575) unter Einschluss von Vorreden und Widmungen, die sich vor allem an Mitglieder des Adelsstands richteten.
Digitale Quellenedition frühneuzeitlicher Religionsfrieden
In dem Projekt wird – als Grundlage für weitere Auswertungsprojekte – eine digitale Edition zentraler europäischer Religionsfriedensschlüsse zwischen 1485 und 1788 erarbeitet und publiziert.
EGO | Europäische Geschichte Online
Europäische Geschichte Online, kurz: EGO, ist eine transkulturelle Geschichte Europas im Internet, die sich aus multimedialen Wissenseinheiten zu europäischen Transferprozessen von der Mitte des 15. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts zusammensetzt.
Graduiertenkolleg: »Die christlichen Kirchen vor der Herausforderung ›Europa‹«
Das Graduiertenkolleg richtet seinen Blick auf Reaktionen im Europäischen Einigungsprozess sowie auf Rückwirkungen und Aktivitäten, die er auf kirchlichem Gebiet in Gang setzte. Zudem nimmt das Graduiertenkolleg die Bemühungen der Kirchen in den Blick, religiöse Wertvorstellungen in die politischen Prozesse einzubringen.
Kontroversliteratur und Streitkultur in der nachinterimistischen Zeit
Das Forschungs- und Editionsprojekt »Controversia et Confessio« zählt seit 2007 zu den geisteswissenschaftlichen Langzeitprojekten der Akademie. Es ist Teil des Forschungsprogramms des Leibniz-Instituts für Europäische Geschichte und steht in Kooperation mit der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz sowie mit der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel.
Neuedition der Bekenntnisschriften der evangelisch-lutherischen Kirche
Die Neuedition soll die aktuelle Forschungslage zu den einzelnen Schriften widerspiegeln, die sowohl in einleitenden Texten als auch durch Erklärungen und Hinweise zum Inhalt im sachlichen Apparat vermittelt wird.